Paket-Sonntagszustellung - Post AG
vida fordert gute Arbeitsbedingungen für alle Post AG-Zusteller:innen.
Arbeitsbedingungen
Müssen Pakete unbedingt an Sonntagen zugestellt werden? – Warum baut die Post AG Konkurrenz zum österreichischen Handel auf?
„In Österreich arbeiten viele Berufsgruppen an Sonn- und Feiertagen. Aber die Rahmenbedingungen, unter denen dies geschieht, sind dafür entscheidend und wie wichtig und notwendig diese Leistungserbringung tatsächlich ist“, ist Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida, darüber verwundert, dass die Post AG am 6. Oktober in Teilen Wiens den Versuch gestartet hat, Pakete auch an Sonntagen zuzustellen.
„Wir fordern die Post AG daher auf, endlich ihrer Verantwortung nachzukommen und – unabhängig vom Beschäftigungsverhältnis – für gute Arbeitsbedingungen für alle ihre Zusteller:innen zu sorgen.“
Die Post AG habe bisher keine Sorge dafür getragen, dass die Arbeitsbedingungen bei allen für sie tätigen Subunternehmen fair und in Ordnung gewesen wären, so Petritsch weiter.
„Wir fordern die Post AG daher auf, endlich ihrer Verantwortung nachzukommen und – unabhängig vom Beschäftigungsverhältnis – für gute Arbeitsbedingungen für alle ihre Zusteller:innen zu sorgen.“
Die Post AG gehört über die ÖBAG der Republik Österreich. Es sei daher verwunderlich, dass die Regierung zulasse, dass der stationäre Handel durch Sonntagszustellung weiter geschwächt wird, während zugleich die Handelsvertreter:innen über Pleiten und Konkurrenzdruck, verursacht durch den zunehmenden Online-Handel, jammern. Das müsse sich die Wirtschaftskammer Österreich intern ausmachen, indem sie endlich für klare Spielregeln im Bereich der Subvergaben, freien Dienstnehmer:innen und Selbständigen sorgt.
Sonntagszustellung im regelfreien Raum?
„Die Post AG agiert mit ihrem Versuch der Sonntagszustellung jedenfalls im kontroll- und regelungsfreien Raum“, kritisiert Petritsch, denn der Kollektivvertrag für die Kleintransporteur:innen decke einen Einsatz am Sonntag gar nicht ab, Also werde mit Selbständigen gearbeitet. „Aber die eigentlichen Fragen sind, müssen Pakete denn überhaupt auch an Sonntagen zugestellt werden und wenn Zusteller:innen bereit sind, am Sonntag zu arbeiten, zu welchen Bedingungen tun sie das tatsächlich? Und warum baut ein öffentliches Unternehmen eine Konkurrenz zum österreichischen Handel auf?“, schließt Petritsch.