Sozialpartner-Workshops für die Zukunft der Bahnen
Die Sozialpartner im Eisenbahnbereich gehen neue konstruktive Wege in ihrer Zusammenarbeit. Der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida und der Fachverband der Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) veranstalteten erstmals einen zweitägigen Workshop, um gemeinsam am Rahmenrecht des Kollektivvertrags zu arbeiten.
Eisenbahner:innen
Die besten Köpfe für die Bahnbranche
Im Mittelpunkt steht dabei ein gemeinsames Ziel: die besten Köpfe für die Bahnbranche zu gewinnen und zu halten. „Die Eisenbahnen mit ihren Green Jobs sind eine Zukunftsbranche. „Umso wichtiger ist es, dass auch die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten zukunftsfähiger und moderner werden“, betont Gerhard Tauchner, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Eisenbahn.
„Dank der sensationell hohen Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen an der KV-Umfrage 2024 können wir ihre Sichtweisen und Bedürfnisse direkt in den Workshops einbringen."
Mehr Angebot braucht auch mehr Personal
„Uns als Gewerkschaft ist insbesondere wichtig, dass mit fairen Gehältern und besseren Arbeitsbedingungen rasch ausreichend neues Personal für die Bahnen gewonnen werden kann. Tausende weitere natürliche Abgänge durch Pensionierungen stehen in den kommenden Jahren an und das Angebot der Bahnen wird parallel dazu laufend erweitert. Der Personalmangel und die Überstundenzahlen sind schon seit der Einführung des Klimatickets für die Belegschaften erdrückend. Da ist klar, dass wir die Bahnberufe attraktiver gestalten müssen, um mehr Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger für diese zu begeistern“, so der Fachbereichsvorsitzende weiter. „Dazu bedarf es keiner Schnellschüsse, wie etwa des Ringens um Arbeitskräfte aus Drittstaaten, sondern eines Kollektivvertrags, der auch rahmenrechtlich im Wettbewerb um hochqualifizierte Kräfte am Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig ist“, ergänzt Tauchner.
Keine KV-Verhandlungen, sondern neue Form der Kooperation
Beim Workshop der Sozialpartner handelt es sich aber nicht um die jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen – diese werden planmäßig erst in der zweiten Jahreshälfte starten, erläutert der vida-Gewerkschafter weiter. Diese neue Form der Kooperation mit der Wirtschaftskammer ist vielmehr eine ergebnisoffene, lösungsorientierte Zusammenarbeit, in der Expertinnen und Experten von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite in einer Serie von Workshops gemeinsam an konkreten Vorschlägen zur Weiterentwicklung des KV-Rahmenrechts arbeiten.
Arbeitgeber Eisenbahnen noch attraktiver machen
Im Fokus stehen bei den Workshops u.a. Themen wie Flexibilität, die Planbarkeit von Dienstzeiten und die Anpassung an aktuelle betriebliche Herausforderungen. „Mit dem Sozialpartner verbindet uns das gemeinsame Ziel, die Eisenbahn als Arbeitgeberin noch attraktiver zu machen“, betont Tauchner. „Bei den Workshops geht darum, Probleme gemeinsam zu identifizieren, die Sichtweisen des jeweils anderen noch besser zu verstehen und mögliche Lösungen ebenfalls gemeinsam zu entwickeln“, bekräftigt der vida-Gewerkschafter. Der nächste Workshop ist für Ende April anberaumt.