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KV Verhandlungen Eisenbahn 2024

Wir haben am 23. Oktober 2024 die Kollektivvertragsverhandlungen gestartet.

KV Verhandlung

Gewerkschaft vida

Die schwierigen Kollektivvertragsverhandlungen im Jahr 2022, bei denen wir mit solidarischem Zusammenhalt eine Steigerung der Einkommen um mindestens 480,- Euro monatlich in den letzten zwei Jahren erreichen konnten, liegen hinter uns. Nun ist es wieder soweit und wir haben am 23. Oktober 2024 die Kollektivvertragsverhandlungen gestartet.

Das ist die Ausgangslage

Akuter Personalmangel, schwierige Arbeitsbedingungen und hohe Belastungen, verschärft durch Rekordzahlen im Personenverkehr und Extremwetterereignisse, haben den Eisenbahner:innen auch im vergangenen Jahr alles abverlangt. Mindestens 4,5 Millionen Überstunden sowie über 400.000 nicht konsumierte Resturlaubstage sind ein klarer Indikator für den Personalmangel. Es braucht also dringend eine substanzielle Lohnerhöhung und attraktivere Arbeitsbedingungen. Die steigende Belastung sowie die Leistung der Beschäftigten und ihr Beitrag zur stetig wachsenden Wertschöpfung sind durch höhere Löhne über der Inflation abzugleichen.

"Der Verhandlungsauftakt am 23. Oktober ist konstruktiv verlaufen und als Sozialpartner haben wir außer Streit gestellt, dass wir unsere Branche fit für die Zukunft machen müssen. Die Verhandlungen werden wie geplant fortgesetzt. Wir werden selbstverständlich über den Verhandlungsverlauf informieren, sobald es (Zwischen-)Ergebnisse gibt."

Gerhard Tauchner, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn und KV-Verhandlungsleiter

 

Update: 14. November 2024

Überwältigende Zustimmung zum KV-Abschluss

Mit überwältigenden 98 Prozent haben heute die Betriebsrät:innen des Eisenbahnsektors bei einer Versammlung in Wien dem gestern mit dem Sozialpartner verhandelten KV-Abschluss für die Eisenbahner:innen zugestimmt.

„Nach zähen Verhandlungen haben wir gestern in der vierten KV-Runde ein sehr gutes Ergebnis für die rund 55.000 Beschäftigten der Eisenbahnbranche erzielt: „4,1 Prozent plus auf KV- und IST-Löhne sowie auf die valorisierbaren Nebenbezüge, das ist deutlich mehr als die rollierende Inflation von 3,5 Prozent. Für Unternehmen über 1.000 Beschäftigte haben die Arbeitgeber einen Deckel bei 330 Euro gefordert“, dankt vida-KV-Verhandlungsleiter und Vorsitzender des vida-Fachbereichs Eisenbahn, Gerhard Tauchner, bei der Versammlung allen Eisenbahner:innen für die große Unterstützung.

Seit 2022 sind die Löhne in der Eisenbahnbranche um mindestens 27,5 Prozent bzw. mindestens 580 Euro gestiegen. Weiters wurde erreicht, dass bei Überstunden an Sonn- und Feiertagen künftig beide Zulagen gezahlt werden, während bisher nur die Zulagen ohne angefallene Überstunden ausbezahlt wurden. Um die Bahn auch für junge Menschen als Berufswahl attraktiver zu machen, war es zudem ein besonderes Anliegen, die Forderung der vida-Jugend nach 1.000 Euro Lehrlingseinkommen im ersten Lehrjahr durchzusetzen. „Dies konnten wir bei den technischen Lehrberufen mit künftig 1.010 Euro ab dem ersten Lehrjahr, d.h., im Schnitt ein Plus von 4,75 Prozent, auch erreichen“, so Tauchner.

Gerhard Tauchner am Redepult

„Ich danke allen Mitgliedern und Betriebsräten für ihren Rückhalt und ihre überwältigende Unterstützung. Ohne eure Kampfbereitschaft im Rücken wäre dieser Abschluss nicht möglich gewesen!“

Gerhard Tauchner, KV-Verhandlungsführer, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn

Auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter:innen sollen konkret verbessert und der Kollektivvertrag zukunftsfit gemacht werden, damit die Beschäftigten weiterhin gerne bei der Bahn arbeiten. „In einem Sideletter zum Ergebnis haben wir daher vereinbart, dass das KV-Rahmenrecht an die betrieblichen Herausforderungen und Notwendigkeiten angepasst werden muss. Die in der KV-Umfrage vom Frühjahr 2024 identifizierten Themen, wie etwa Nacht- und Wochenendarbeit, generelle Arbeitszeitregelungen, Zuordnung zu Gehaltstabellen, branchenspezifische Sonderregelungen werden ab Februar 2025 in Arbeitsgruppen der Sozialpartner behandelt.

 

Update: 13. November 2024

Eisenbahn-KV: Abschluss erreicht

Eisenbahner:innen erhalten ab Dezember 4,1 Prozent mehr Lohn.

Heute fand die 4. KV-Verhandlungsrunde für die 55.000 Beschäftigten im Eisenbahnbereich statt. Dabei haben wir uns mit dem Sozialpartner auf eine Erhöhung der KV- und IST-Gehälter ab 1. Dezember 2024 um 4,1 Prozent vorbehaltlich geeinigt. Ebenfalls um diesen Prozentsatz werden die valorisierbaren Nebenbezüge angepasst. Die Einkommen für die technischen Lehrberufe werden zukünftig 1.010 Euro ab dem ersten Lehrjahr betragen. Die den Verhandlungen zugrundeliegende rollierende Inflation beträgt 3,5 Prozent. Die Laufzeit des KV-Abkommens beträgt 12 Monate.

„Verbesserungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es auch im KV-Rahmenrecht. In einem Sideletter zum KV wurde u.a. vereinbart, dass die Rahmenbedingungen an die betrieblichen Herausforderungen und Notwendigkeiten angepasst werden.“

Gerhard Tauchner, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn und KV-Verhandlungsleiter

Themen, wie etwa Nacht- und Wochenendarbeit, generelle Arbeitszeitregelungen, Zuordnung zu Gehaltstabellen, branchenspezifische Sonderregelungen sollen behandelt werden. Die Arbeitsgruppen starten voraussichtlich im Februar 2025.

Wir werden die KV-Einigung am 14. November in einer Konferenz in Wien noch den Betriebsrät:innen im Eisenbahnbereich zur Abstimmung präsentieren.

 

Update: 04. November 2024

Zum dritten Mal fanden heute Gespräche der Sozialpartner zu den Kollektivvertragsverhandlungen für die 55.000 Beschäftigten im Eisenbahnbereich statt. Die Gewerkschaft vida konkretisierte dabei ihre Forderung, die 4,5 Prozent Erhöhung auf KV- und Ist Löhne beträgt.

„Die Eisenbahner:innen haben sich eine Erhöhung verdient, die über der rollierenden Inflation von 3,5 Prozent liegen muss. Schließlich boomt die Branche mit einem neuen Fahrgastrekord. Bei akutem Personalmangel mussten 4,5 Millionen Überstunden geleistet werden. Die zusätzlichen Mehrbelastungen und der große Einsatz der Beschäftigten müssen abgegolten werden.“

Gerhard Tauchner, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn und KV-Verhandlungsleiter

Man sei bei den KV-Verhandlungen mit den Arbeitgebern auf einem guten Weg, liege aber doch noch „eine gute Spurweite“ auseinander, betont Gerhard Tauchner. Die Arbeitgeber haben bisher maximal 3,9 Prozent angeboten.

Am 13. November findet die nächste Gesprächsrunde der Sozialpartner im Eisenbahnbereich statt.

Für 14. November wird vorsorglich eine österreichweite Konferenz der Betriebsrät:innen im Eisenbahnbereich einberufen. „Bei dieser Konferenz werden wir seitens der Gewerkschaft entweder schon über einen erfolgreichen KV-Abschluss berichten können oder uns mit den Betriebsrät:innen über die weitere Vorgehensweise beraten“, so Tauchner abschließend.