Es reicht - ein Gesetz für alle!
Beschäftigte privater Kindergärten und Horte in Wien setzten öffentliche Betriebsversammlungen fort.
Elementarpädagogik
Bei einer öffentlichen Betriebsversammlung zwischen Kunst- und Naturhistorischem Museum in Wien hat am Mittwoch das Personal an privaten Wiener Kindergärten und Horten erneut bessere Rahmenbedingungen gefordert. Zentraler Punkt war dabei ein bundeseinheitliches Rahmengesetz. Betroffen davon waren rund 63.000 Kinder in Privatkindergärten bzw. -horten in der Bundeshauptstadt, darunter u.a. die Wiener Kinderfreunde, die St. Nikolausstiftung, Kinder in Wien und die Diakonie. Das sind etwa zwei Drittel der rund 100.000 Kinder in elementaren Bildungs- und Betreuungseinrichtungen bzw. Horten. Die Einrichtungen blieben am Mittwoch geschlossen.
Einheitliche Ausbildung für Assisten:tinnen
Die Gewerkschaft vida sprach sich insbesondere für eine österreichweit einheitliche Ausbildung für die Assistent:innen aus. Die zuständige vida-Gewerkschafterin Michaela Guglberger betonte auch die zukünftigen Auswirkungen, wenn man in der Elementarpädagogik nicht mehr investiere.
„Wenn wir wissen, dass wir einen Personalmangel haben; warum ist es immer noch so schwer einen Ausbildungsplatz zu erhalten? Warum gibt es keine ausreichende Finanzierung, wo man doch weiß, wie viele Menschen man in Zukunft für diesen Bereich beschäftigen sollte?“
Hohe Beteiligung an Protest
Auf Transparenten forderten die rund 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem kleinere Gruppen und einen besseren Betreuungsschlüssel, mehr Anerkennung ("Ich bin keine Basteltante, ich bin Bildungsbeauftragte!"), ausreichend Vor- und Nachbereitungszeit sowie bezahlte Reflexionszeit. Hauptanliegen war aber ein einheitliches Rahmengesetz. Es müsse egal sein, ob ein Kind in Vorarlberg oder Wien bzw. bei einem privaten, kirchlichen oder städtischen Träger betreut werde, so der Tenor mehrerer Rednerinnen und Redner.
Druck auf die Regierung
Mit dem Protest wolle man "Druck aufbauen, dass Elementarbildung ein zentrales Thema" einer künftigen Regierung sein müsse, so GPA-Vorsitzende Barbara Teiber. "Die letzte Bundesregierung hat dieses Thema verschlafen", so ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann. "Es braucht eine bundeseinheitliche Regelung." Nun gelte es auch, sich die Solidarität der Eltern zu holen. Das Personal ist dabei nicht das erste Mal auf der Straße - die letzte größere Demonstration fand vor rund einem Jahr statt. Seither hat es durchaus Verbesserungen wie die Erhöhung der Assistenzstunden oder die Zusicherung von mehr Mitteln gegeben. Aber es reicht nicht!