Kollektivvertrag, Betriebsrat & Gewerkschaft 4.0
Kollektivverträge, Betriebsräte oder Gewerkschaft: All das ist keine Selbstverständlichkeit und viele Länder der Welt beneiden Österreich dafür. Hinter diesen Schlagwörtern steckt aber auch sehr viel Arbeit und noch mehr Herzblut. Kira Höfenstock, Mitarbeiterin der Gewerkschaft vida in Wien, hielt diese Woche vor internationalen Gewerkschaftern und Interessierten einen Web-Vortrag zum Thema Gewerkschaftsarbeit. Sie absolvierte vergangenes Jahr eine Organizing-Ausbildung mit dem „EPOC – Advanced Organising Programme“ bei Erkan Ersoy von UNI Europa.
„Ich habe einige Elemente dieser Ausbildung bereits in der Praxis angewandt und durfte meine Erfahrungen nun mit anderen Gewerkschaftskolleginnen und Kollegen europäischer Gewerkschaften aus Deutschland, Schweiz, Belgien, Großbritannien, Dänemark, Irland und Finnland teilen!“
Kira Höfenstock, vida Wien
Höfenstock brachte den Gewerkschaftern unter anderem die Kollektivvertragsfähigkeit in Österreich näher. „Als Beispiel habe ich den Kollektivvertrag der Fahrradboten erwähnt. Der Vertrag ist sicher ein interessantes und bemerkenswertes Beispiel, da wir weltweit die erste Gewerkschaft sind, die einen solche Vereinbarung getroffen haben“, schildert sie.
PionierIn in neuer Gewerkschaftsarbeit
Darüber hinaus erzählte sie von ihren Betriebsbesuchen im Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser („Häuser zum Leben“) und wie sie mit den Betriebsrätinnen und Betriebsräten 74 neue Mitglieder für die Gewerkschaft werben konnte. „Des Weiteren habe ich über mögliche zukünftige Projekte berichtet, die ich nach der Corona-Krise plane und umsetzen darf – zum Beispiel wie man einen Betriebsrat in einem nicht organisierten Betrieb organisiert
Grenzenlos: Anerkennung und Austausch
Nicht nur Ersoy war von den Ausführungen und den Ergebnissen Höfenstocks begeistert. „Es braucht diesen internationalen Austausch zwischen Gewerkschaften“, so Höfenstock, die betont, dass man nur dann noch stärker sein kann. „Und dass wir in einigen Bereichen Vorreiter sind, macht natürlich stolz und sorgt für Anerkennung weit über die Grenzen hinaus.“