KV-Verhandlungen Diakonie Österreich
Abschluss Diakonie-KV: Diakonie-Beschäftigte erhalten 4 Prozent mehr Gehalt.
KV Verhandlung
Höhere KV- und Ist-Gehälter, schnellere Erreichung von mehr Urlaubstagen und die Sicherung des Pflegezuschusses kommen zahlreichen Beschäftigten zugute.
Nach drei konstruktiven Verhandlungsrunden war es am Donnerstagabend soweit: Die Verhandler:innen der Gewerkschaften GPA und vida und der Diakonie einigten sich in Wien auf einen neuen Kollektivvertrag für 8000 Beschäftigte der gemeinnützigen Organisation. Österreichweit gilt der Kollektivvertrag für soziale und medizinische Einrichtungen, etwa in den Bereichen Menschen mit Behinderung, für Menschen im Alter, Betreuung, Bildung, sowie Integration und Flucht.
Das Ergebnis im Detail
Im Kern bringt das Ergebnis ab 1.1.2025 ein Plus in der Höhe von 4 Prozent auf KV- und Ist-Gehälter, sowie Zulagen und Zuschläge. Auf eine weitere Erhöhung um 20 Euro dürfen sich Arbeitnehmer:innen in den Beschäftigtengruppen 6 und 7 freuen, jene in der Beschäftigtengruppe 8 erhalten 100 Euro extra, sofern sie nicht schon einen Ausgleich beziehen.
Anrechnung von Vordienstzeiten für Urlaub
Eine Verbesserung gibt es bei der Anrechnung von Vordienstzeiten für Urlaub: Zur Erreichung zusätzlicher Urlaubstage werden nun auch Vordienstzeiten in den Betrieben des Arbeitgeberverbandes der Diakonie angerechnet. Mit einem Zusatz-Kollektivvertrag wurde der Pflegezuschuss auch für 2025 gesichert. Eine Verbesserung erfahren auch Sozialpädagog:innen in therapeutischen Einrichtungen: Diese werden der höheren Beschäftigtengruppe 8 zugeordnet.
Robert Schütz, Verhandler des Arbeitgeberverbands der Diakonie, unterstreicht die sehr konstruktive Diskussion und sagt: „Es hat große Bedeutung für die gesamte Branche, dass trotz angespannter öffentlicher Haushalte der Sozialbereich gestärkt werden konnte.“
Thomas Lamprecht-Lasinger, Verhandler der Gewerkschaft GPA, sagt: „Der Sozialbereich muss angesichts der demografischen Lage dringend weiter attraktiviert werden. Mit diesem Abschluss leisten wir einen wichtigen Beitrag dazu.“
Michaela Guglberger, Verhandlerin der Gewerkschaft vida zeigt sich besonders über die Erhöhung der KV- und Ist-Gehälter erfreut: „Mit dem Einkommensplus von 4 Prozent liegen wir über der rollierenden Inflation und sichern dadurch die Kaufkraft der Beschäftigten“.
Update 19. November 2024
Am 18.11. fand die zweite KV-Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Diakonie statt, den die Gewerkschaften vida und GPA mit den Arbeitgebern aushandeln. Das vida-Verhandlungsteam berichtet von sehr strukturierten Gesprächen, bei denen die Besonderheiten der unterschiedlichen Berufsgruppen besprochen wurden. Diese reichen von der Persönlichen Assistenz über die Elementarpädagogik bis hin zur Alten, Behinderten und Flüchtlingshilfe.
Im Zuge der Kollektivvertrags-Verhandlungen übergaben die Arbeitnehmervertreter:innen auch eine Petition mit mehr als 300 Unterschriften an das Verhandlungsteam der Arbeitgeberseite. Damit fordern sie die Abschaffung der Lohngruppe 2 A, die für einen Großteil der Sanitäter:innen gilt, und mit knapp über 2000 Euro brutto sehr niedrig entlohnt wird.
Die nächste Verhandlungsrunde des Kollektivvertrags Diakonie findet am 5. Dezember statt.
Update 07. November 2024
Die Kollektivvertragsverhandlungen für die Diakonie Österreich sind in vollem Gange. Bei der ersten Verhandlungsrunde am 7. November 2024 haben wir den Arbeitgebern unsere Forderungen präsentiert.
Für uns ist klar: Es darf zu keinen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen kommen. Stattdessen müssen entscheidende Verbesserungen her, um den wachsenden Herausforderungen in der Sozial- und Pflegearbeit gerecht zu werden.
Die nächste KV-Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Diakonie findet am 18.11.2024 statt.
Unsere Forderungen:
- Mehr Geld
Gehälter und Löhne müssen steigen, um den Anforderungen der Berufe und den gestiegenen Lebenshaltungskosten gerecht zu werden. Insbesondere bei niedrigen Einkommen fordern wir eine Entlastung, indem Zulagen und Zuschläge valorisiert werden. - Pflegezuschuss in den Kollektivvertrag
Der Pflegezuschuss soll in den Kollektivvertrag übernommen und auf alle Arbeitnehmer:innen ausgeweitet werden, die für ihre Tätigkeit spezifische Fortbildungen benötigen. - Verbesserungen bei den Zulagen
Bestehende Zulagen sollen steigen. Zudem fordern wir eine zusätzliche Vertretungszulage. - Mehr Urlaub
Arbeitnehmer:innen sollen ab ihrem ersten Tag eine zusätzliche Urlaubswoche erhalten. - Weitere Forderungen:
Eine langfristige gewerkschaftliche Forderung ist eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Auch die Entlohnung für Nachtarbeit und Bereitschaftszeiten muss besser werden, um die oft belastenden Arbeitszeiten fairer zu gestalten. Alle Vordienstzeiten innerhalb desselben Arbeitgeberverbands sollen anerkannt werden, damit die Beschäftigten eine faire Einstufung erfahren. Heimhilfen sollen eine spezielle Berufsgruppenzulage erhalten.