Das sind die Themen 2025
Betriebsräte aus der Bewachung diskutierten auf einer von der Gewerkschaft vida initiierten Konferenz die Schwerpunkte für 2025. Wichtigster Fixpunkt des Jahres: die Kollektivvertragsverhandlungen im Herbst.
Bewachung
Betriebsräte aus der Bewachung diskutierten auf einer von der Gewerkschaft vida initiierten Konferenz die Schwerpunkte für 2025. Wichtigster Fixpunkt des Jahres: die Kollektivvertragsverhandlungen im Herbst.
Im Sicherheitsbereich gibt es einige Punkte, die sich im Sinne der Beschäftigten verbessern sollten. Die Gewerkschaft vida lud daher am 29. Jänner 2025 zur Betriebsrätekonferenz, um über die aktuellen Herausforderungen der Arbeitnehmer:innen zu diskutieren. Der Einladung waren 109 Teilnehmer:innen gefolgt. Vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit eröffnete die Konferenz mit motivierenden Worten: „Ihr seid die wichtigsten Multiplikator:innen für unsere Bewegung. Je mehr wir sind, je höher der Organisationsgrad in eurer Branche ist, desto mehr können wir bewirken“.
„Ihr seid die wichtigsten Multiplikator:innen für unsere Bewegung. Je mehr wir sind, je höher der Organisationsgrad in eurer Branche ist, desto mehr können wir bewirken“
Vorbereitung auf KV-Verhandlungen
Die Gewerkschaft vida setzt sich bei den Verhandlungen der Kollektivverträge (KV) für die Anliegen der Beschäftigten ein. Um dies zu gewährleisten, werden Mitglieder und Betriebsrät:innen regelmäßig in Entscheidungsprozesse eingebunden. Die Betriebsrät:innenkonferenz Ende Jänner bot eine Gelegenheit, um für die KV-Verhandlungen im Herbst die zentralen Punkte herauszuarbeiten. Bei einer Befragung der Anwesenden stellte sich heraus, dass die Themen Verwendungsgruppen, Mehrfachverwendung und Durchrechnung für die Betriebsrät:innen zurzeit am brennendsten sind.
Die Bewachungsthemen im Detail
Mit einer Überarbeitung der Verwendungsgruppen soll die jeweilige Einstufung für jede:n Mitarbeiter:in klar nachvollziehbar werden. Zudem soll sie dazu führen, dass Beschäftigte nur mehr für kurze Zeit in die untere Einkommenskategorie fallen und nach einer bestimmten Anlernphase höher eingestuft werden.
Mehrfachverwendung bedeutet, dass ein Bewacher oder eine Bewacherin – ungeachtet der Qualifikation – in unterschiedlichen Verwendungsgruppen eingesetzt werden kann. In der Praxis führt dies oft zu Lohndumping, weil Beschäftigte nicht ihrer Ausbildung gemäß bezahlt werden. Hinzu kommen Aufgaben und Verantwortungsbereiche, die über die Bewachungstätigkeit hinausgehen; z.B. Kaffee holen oder Mist wegräumen. Das beeinträchtigt die Beschäftigten in der Ausübung ihrer eigentlichen Tätigkeiten – und ist schlichtweg nicht das, wofür sie als Sicherheitskräfte bezahlt werden.
Die Durchrechnung für Vollzeitkräfte wurde in der Bewachung 2021 abgeschafft, stand aber gleich danach wieder zur Diskussion. Die Arbeitgeber:innen möchten eine Durchrechnung auf ein Jahr einführen. Das hieße, dass Überstunden in diesem Zeitraum nicht ausbezahlt, sondern als Zeitausgleich abgegolten würden. Für Sicherheitsfirmen brächte dies höchste Flexibilität auf Kosten der Arbeitnehmer:innen: Sie könnten ihre Mitarbeiter:innen einteilen, wenn sie sie gerade brauchen und ihnen Dienste verwehren, wenn die Auftragslage schlechter ist. „Das heißt, als Mitarbeiter bist du auf Abruf“, erklärt vida-Fachbereichsvorsitzender Gernot Kopp. Von Work-Life-Balance und selbstbestimmter Zeiteinteilung kann dann also keine Rede sein.
“Selbst wenn die Arbeitgeber:innen einlenken und eine Durchrechnung pro Quartal statt pro Jahr fordern sollten, verstehen sie offenbar die Situation der Beschäftigten nicht. Die leisten nämlich bereits jetzt zwischen 48 und 60 Stunden pro Woche.“
Bewacher:innen sind unverzichtbar
„Es ist der Faktor Mensch, der in der Bewachung zählt“, stellt vida-Fachbereichssekretärin Ursula Woditschka auf der Konferenz klar. Ohne Bewacher:innen gäbe es die meisten Veranstaltungen nicht, genauso wenig wie die Sicherheit in öffentlichen Institutionen. Die Beschäftigten und Betriebsratsmitglieder in der Sicherheitsbranche haben also allen Grund, mutig für bessere Arbeitsbedingungen einzustehen.
Den Kollektivvertrag für Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger:innen konnten wir auf drei Jahre abschließen. In diesem Zeitraum reduzieren sich die Lohngruppen von sechs auf vier, wovon untere Einkommensgruppen profitieren.
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