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Vamed-Verkauf: Protestaktion von vida, ÖGK und Belegschaft

Solche Einrichtungen müssen wieder in österreichische Hand!
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und die Vamed-Belegschaft machen mobil gegen den geplanten Verkauf der Vamed-Reha-Kliniken an den französischen Finanzinvestor PAI. Die Sorge sei, dass die Belastung für die Mitarbeiter:innen steigen und Leistungen für die Steuerzahler:innen teurer werden, so ÖGK-Obmann Andreas Huss bei einer öffentlichen Betriebsversammlung am Dienstag vor dem Anton-Proksch-Institut in Wien. 
 

Huss forderte eine gemeinnützige Lösung in österreichischer Hand. Der Investmentfonds PAI habe keine Affinität zur Gesundheitsversorgung und wolle nach einigen Jahren mit Gewinn wieder verkaufen, kritisierte Huss. Diese Gewinne könnten nur durch Druck auf die Mitarbeiter:innen oder eine Verschlechterung der Qualität erzielt werden. Die noch größere Gefahr sieht der ÖGK-Obmann darin, dass teurere Leistungen erbracht werden, die gar nicht nötig sind, wie sich bei PAI-Beteiligungen an Altersheimen in Deutschland gezeigt habe. "Und Steuerzahler in Österreich sollen so Gewinne von Investoren in Frankreich finanzieren", kritisierte Huss.
Lösungsvorschlag für spezielle Einrichtungen
 
Der ÖGK-Obmann fordert daher eine gemeinnützige Lösung und dass Gesundheitseinrichtungen in österreichischer Hand gehalten werden. Huss schwebt vor, dass Einrichtungen mit Alleinstellungsmerkmal wie das Suchtbehandlungszentrum Anton-Proksch-Institut oder die Kinder-Reha in St. Veit im Pongau von den Bundesländern, von Sozialversicherung und Ländern gemeinsam oder durch gemeinnützige Unternehmen übernommen werden.
Befürchtungen der Beschäftigten
 
Die Unsicherheit in der Belegschaft sei groß, berichtete Vamed-Betriebsratschef Harald Steer vor den einigen Dutzend Beschäftigten und Gewerkschaftsvertreter:innen. Befürchtet werden Personalabbau und eine Erhöhung des Drucks auf die Mitarbeitenden. Sollte die Übernahme nicht zu verhindern sein, fordert der Betriebsrat zumindest schriftliche Garantien, um Einsparungen und Personalabbau zu verhindern.
Hintergrund Vamed-Verkauf
 
Der heimische Krankenhausbetreiber und Gesundheitsdienstleister Vamed wurde im Frühjahr vom Mehrheitseigentümer Fresenius filetiert und auf unterschiedliche Unternehmen aufgeteilt. Im Zuge der Zerschlagung soll das Private-Equity-Unternehmen PAI 67 Prozent am Vamed-Rehabilitationsgeschäft übernehmen. Die restlichen 33 Prozent bleiben bei Fresenius. Der Geschäftszweig umfasst 67 Einrichtungen mit 9.100 Betten und rund 9.500 Beschäftigten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, der Tschechischen Republik und Großbritannien. In Österreich sind laut Gewerkschaft vida 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 21 Einrichtungen Teil des Pakets. Darunter ist auch das Anton-Proksch-Institut am Rande von Wien, das zu 60 Prozent Eigentum der Vamed ist und zu 40 Prozent einer Stiftung gehört.
 

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