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Erhöhung des Saisonierkontingents im Tourismus:

Vida-Gewerkschafter Tusch gegen kurzsichtige Lösungsvorschläge zum Personalmangel.

„Arbeitsbedingungen werden links liegen gelassen“

Der Personalmangel im Tourismus zeigt sich während der Sommermonate besonders deutlich. Die Regierung antwortet darauf regelmäßig mit einer Erhöhung des Saisonnierkontingents für Arbeitskräfte aus dem EU-Ausland. Zu den bisherigen 4.295 sollen diesmal 200 zusätzliche Saisonarbeiter:innen hinzukommen, wie Wirtschaftsminister Martin Kocher am Mittwoch verkündete.

Berend Tusch, Fachbereichsleiter Tourismus bei der Gewerkschaft vida, übt an diesem Vorhaben scharfe Kritik: „Diese Maßnahme der Regierung ist weder kreativ noch nachhaltig. Regelmäßig das Kontingent der Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland hochzuschrauben und die Arbeitsbedingungen dabei links liegen zu lassen, lehnen wir entschieden ab“.

Genügend Arbeitskräfte in Österreich

„Mit der Erhöhung des Saisonierkontingents unterstützt Arbeitsminister Kocher zusammen mit Staatssekretärin Kraus-Winkler vor allem die Interessen der Wirtschaft.“

Berend Tusch, Fachbereichsleiter Tourismus

In Österreich gebe es genügend Arbeitssuchende und solche, die in die Tourismusbranche zurückkehren möchten. Er unterstreicht, dass der Arbeitsmarkt ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage benötige. „Die Regierung und die Arbeitgebervertreter sollten die Berufe im Tourismus endlich attraktiver machen, anstatt sich immer auf die Erhöhung des Sainsonkontingents zu verlassen.

Die Arbeit muss gewürdigt werden: Es braucht gebührende Löhne und stabile Arbeitsverhältnisse und außerdem Maßnahmen zur Saisonverlängerungen. Nur so können Arbeitskräfte aus der jeweiligen Region in der Branche gehalten werden. Der Tourismus ist nicht ohne Grund eine Branche, aus der Arbeitskräfte flüchten“, so Tusch.


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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz