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Appell an ungarische Ratspräsidentschaft: Arbeitsbedingungen für Fluglots:innen verbessern!

Gewerkschaft vida: HungaroControl maßgeblicher Auslöser von Verspätungen im europäischen Luftraum - auch österreichische Urlaubende betroffen

Anlässlich des Starts der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft, appelliert Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, an die ungarische Regierung, endlich den Weg für bessere Arbeitsbedingungen für die ungarischen Fluglots:innen der HungaroControl freizumachen. „Wir unterstützen unsere ungarischen Kolleginnen und Kollegen solidarisch und fordern die ungarische Regierung auf, dem sozialen Dialog keine weiteren Steine in den Weg zu legen“, betont Liebhart, der selbst als Fluglotse bei der Austro Control arbeitet und dort auch Betriebsrat ist.

„Durch die negative Einstellung der ungarischen Regierung zum sozialen Dialog mit den Gewerkschaften und Beschäftigten sowie aufgrund verschiedener gesetzgeberischer Maßnahmen haben sich die Bedingungen für die Kolleginnen und Kollegen in unserem Nachbarland in den letzten Jahren weiter verschlechtert. Das Personal des ungarischen Dienstleisters leidet in einem toxischen Unternehmensumfeld, verlässt die HungaroControl, um in einem anderen Land zu arbeiten, oder gibt den Beruf gleich ganz auf. Die staatliche Flugsicherung ist nicht in der Lage, Mindesterwartungen der Belegschaft hinsichtlich sozialer Standards und Bezahlung zu erfüllen“, sagt Liebhart.

Alle europäischen Fluglots:innen würden ihr Bestes tun, um dem hohen Verkehrsaufkommen gerecht zu werden. Allerdings gäbe es mehrere Engpässe im Netzwerk, was nicht zuletzt an Personalengpässen wie jenen bei der ungarischen Flugsicherung liege. „Die HungaroControl trägt deswegen sogar führend zu den Flugverspätungen in Europa bei“, kritisiert der vida-Gewerkschafter.

Zusammen führe dies alles zu einem Kapazitätsmangel im ungarischen Luftraum, der in der Folge auch den Druck auf die Flugsicherungen der Nachbarländer verstärkt. „Der ungarische Kapazitätsmangel hat auch schwere Auswirkungen auf den Flugverkehr über Österreich. Eine der Hauptrouten von Österreich nach Griechenland und die Türkei verläuft schließlich über Ungarn. Es ist zu befürchten, dass österreichische Urlauber wegen der Zustände bei der ungarischen Flugsicherung mit Verspätungen beim Abflug rechnen müssen, weil die Flugzeuge auf einen freien Slot im Luftraum warten müssen“, warnt Liebhart.

 

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Der Fachbereich Luft- und Schiffverkehr in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der ArbeitnehmerInnen, die im Bereich Boden, Bord, Flugsicherung und in der Schifffahrt beschäftigt sind. Hier treffen PilotInnen, FlugbegleiterInnen, LuftfahrzeugtechnikerInnen, FlughafenarbeiterInnen und FluglotsInnen auf Beschäftigte in der Binnen- und Hochseeschifffahrt. Damit sie ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Wir achten auf die Einhaltung bestehender Kollektivverträge und Betriebsvereinbarungen, setzen uns für korrekte arbeitsrechtliche Bedingungen und die Verbesserung der kollektivvertraglichen Regelungen ein und verhandeln neue Kollektivverträge. Im Bereich der Schifffahrt machen wir uns gemeinsam mit internationalen Verkehrsgewerkschaften für einheitliche europäische Regelungen und verstärkte Kontrollen stark, um so die Arbeitssituation der Beschäftigten zu verbessern.

Fachbereichsvorsitzender: Daniel Liebhart
Fachbereichssekretär: Philip Gastinger