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KV-Speditionsarbeiter:innen: Betriebsversammlungen und Warnstreiks planmäßig beendet

Gewerkschaft vida: Wirtschaftskammer soll an den Verhandlungstisch zurückkehren, sonst wird Taktschlag bei Streiks kontinuierlich erhöht
Im Zusammenhang mit den stockenden Kollektivvertragsverhandlungen für die über 9.000 Arbeiter:innen in den Speditions- und Lagereibetrieben fanden heute, Mittwoch, und gestern, Dienstag, in über 30 Betrieben - punktuell in ganz Österreich - Betriebsversammlungen und Warnstreiks statt. „Die Streikmaßnahmen wurden heute um 11 Uhr planmäßig beendet. Es kam zu keinen gröberen Zwischenfällen. In wenigen einzelnen Betrieben wurde von Führungskräften versucht, auf die Streikenden Druck auszuüben, um sie zum Streikbruch zu bewegen. Diese Versuche blieben jedoch wirkungslos. Rund 1.600 Beschäftigte in den aktuellen Schichten haben sich österreichweit an zwei Tagen jeweils für zwei Stunden geschlossen am Arbeitskampf für faire Lohnerhöhungen beteiligt“, dankt Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida den Kolleg:innen für ihre große Solidarität.
 
„Die Arbeitgeber sind aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um mit uns über einen nachhaltigen Teuerungsausgleich in voller Höhe sowie über ein echtes Lohnplus zu verhandeln. Wir sind jederzeit verhandlungsbereit“, sagt Petritsch weiter. „Die bisherigen Warnstreiks hatten vorerst nur vereinzelt Auswirkungen auf die Lieferketten. So wurden in den Streikstunden keine LKW beladen oder entladen, was mancherorts zu Staus vor den Logistikfirmen führte. Sollten die Arbeitgeber aber weiterhin auf Schmähangebote setzen, sehen wir uns dazu gezwungen, den Taktschlag bezüglich Streiks und deren Auswirkungen kontinuierlich zu erhöhen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt“, so der vida-Gewerkschafter.
 
Das letzte offizielle Angebot der Arbeitgeberseite liegt nach vier Verhandlungsrunden für 2024 bei 5,8 Prozent Teuerungsabgeltung bei einer relevanten rollierenden Inflation von 7,8 Prozent. In dem vorgeschlagenen Abschluss für zwei Jahre sollte 2025 dann noch die Erhöhung des Verbraucherpreisindexes (VPI) + 1 Prozent obendrauf abgegolten werden. „Unterm Strich bleibt unsere Forderung nach einer vollen Abgeltung der Teuerung und einer echten Reallohnerhöhung 2024 damit bisher unerfüllt. Ein Lagerarbeiter bzw. Staplerfahrer verdient im Schnitt gerade einmal 2.000 bzw. 2.200 Euro brutto im Monat. Ein Angebot, das für die Beschäftigten einen Kaufkraftverlust bedeutet hätte, konnten wir nicht annehmen“, bekräftigt Petritsch.

 

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