Bahn-KV: Heute weiterer Verhandlungstermin
Die EisenbahnerInnen haben am Montag in Salzburg Betriebsversammlungen abgehalten. Rund 500 Beschäftigten bei Salzburger Lokalbahnen und ÖBB wurden dabei über die stockenden Lohnverhandlungen mit der Wirtschaftskammer informiert.
Erneuter Abbruch
Am Freitag wurden die Eisenbahner-Kollektivvertragsverhandlungen erneut abgebrochen. Die Arbeitnehmer fühlten sich vom Angebot der Wirtschaftskammer provoziert, da es für die überwiegende Masse der EisenbahnerInnen nur ein Lohnplus von 1,8 Prozent und somit Reallohnverluste bedeutet hätte. Die vida hat im Schnitt ein Plus von 2,6 Prozent (Minimum 75 Euro) für die 34.000 Beschäftigten in eisenbahnbezogenen Berufen gefordert. Einen Reallohnverzicht wird die Gewerkschaft nicht akzeptieren, das wurde heute bei den Betriebsversammlungen bekräftigt.
Provokation der Sonderklasse
"Die Kompromisslosigkeit der Arbeitgeber zwingt uns zu Maßnahmen", betonte vida-Gewerkschafter und ÖBB-Konzernbetriebsratschef Roman Hebenstreit heute, Montagfrüh, im Ö1-Morgenjournal des ORF-Radios. Bei der letzten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern sei es zu einer "Provokation der Sonderklasse" gekommen, denn nunmehr wollten die Arbeitgeber bei den Ist-Löhnen nicht einmal mehr um 2,2 Prozent, sondern nur mehr um 1,8 Prozent erhöhen.
Keine Steuerdebatte
Man führe keine Steuerdebatte, sondern Lohnverhandlungen. Allerdings steige die Sensibilität innerhalb der Gewerkschaften, dass man bei Lohnverhandlungen immer mehr den "Bonus des Finanzministers" verhandle, so Hebenstreit zum Vorwurf der Arbeitgeberseite, dass die Gewerkschaft eine Lohnsteuerreform-Debatte in die KV-Verhandlungen hineingetragen habe. Österreich werde immer mehr zum Lohnsteuerstaat. Ihm, Hebenstreit, gehe es aber um das Ergebnis für die jetzigen Lohnverhandlungen. Und hier müsse man darauf schauen, dass Lohnverhandlungen die steigenden Preise für Wohnen, Lebensmittel usw. abgelten, so der vida-Gewerkschafter.
Gestern wurde bekannt, dass es bei den Kollektivvertragsverhandlungen heute, Mittwoch Abend, einen neuen Gesprächstermin mit den Arbeitgebern gibt. "Wir waren und sind verhandlungsbereit", sagt vida-Chefverhandler Hebenstreit. Die Termine für die nächsten für morgen, Donnerstag, geplanten Betriebsversammlungen bleiben aufrecht.