KV Sozialwirtschaft
Mit Slogans wie "Geld oder Leben" oder "Wir sind soviele", begleitet von Trommeln, Pfeifen und Schildern und einem selbst gebastelten Burnout-Monster wurde die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich durch Wien getragen. Am Praterstern versammelten sich gegen 14:00 Uhr rund 3.000 Menschen, die die "anhaltende Ignoranz" der Arbeitgeber in den KV-Verhandlungen kritisierten und sich für die Einführung einer 35-Stunden-Woche stark machten. Ziel des Portestmarsches war das Sozialministerium, wo es gegen 16.00 Uhr zu einer Abschlusskundgebung kam.
"Wir sind das Rückgrat der Gesellschaft!"
An der Streikdemo beteiligten sich mehr als 22 Organisationen, darunter etwa die Lebenshilfe Wien, Jugend am Werk und der Wiener Behindertenbereich. Der Bereich Sozialwirtschaft umfasst viele Jobs, in denen Menschen mit Menschen und für Menschen arbeiten, ArbeitnehmerInnen, die sich um Menschen kümmern, wenn deren Angehörige Arbeiten gehen oder es nicht selber können.
"Ohne uns würde diese Stadt und dieses Land nicht funktionieren!"
Eine Beschäftigte aus dem Sozialbereich bei der Streikdemo
Bei den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen fordern die 125.000 Beschäftigen der Sozialwirtschaft Österreich nur eines, nämlich eine Arbeitszeitverkürzung. Die 35-Stunden-Woche ist die einzige Forderung. Viele Beschäftigte arbeiten unter massiver körperlicher und emotionaler Belastung. Sie fordern daher mehr Zeit zur Erholung.
Nach insgesamt 38 Verhandlungsstunden bisher haben die Arbeitgeber nach wie vor noch kein verhandelbares Angebot auf den Tisch gelegt.
Die Streikdemo ist der Höhepunkt einer zweitägigen Streikwelle der Gewerkschaften. Mehr als 400 Betriebe beteiligen sich insgesamt an den Streiks.
Der nächste, der siebente KV-Verhandlungstermin ist am 2. März.