1. KV-VerhandlerInnen-Konferenz
Vor dem Hintergrund des von der Regierung beschlossenen 12-Stunden-Tags und der 60-Stunden-Woche haben sie sich die GewerkschafterInnen auf eine gemeinsame Linie für die kommenden Kollektivvertrags-Verhandlungen geeinigt: Neben ordentlichen Lohn- und Gehaltserhöhungen geht es im heurigen Jahr vor allem auch um Arbeitszeit. Die Gewerkschaften fordern für alle Branchen Planbarkeit, Selbstbestimmung, Rechtssicherheit und nicht zuletzt eine Arbeitszeitverkürzung. Verhandelt soll nicht nur in den ohnehin anstehenden KV-Runden werden, sondern in allen Branchen. Entsprechend fordern die Gewerkschaften von ihrem jeweiligen Gegenüber auf Arbeitgeberseite eine Sonder-KV-Runde zum Thema Arbeitszeitregeln. “Wir kämpfen Branche für Branche für Verbesserungen im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, sagte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.
Die Bundesregierung hat das neue Arbeitszeitgesetz im Eilverfahren durchgepeitscht – ohne Einbindung der Sozialpartner und der Bevölkerung. Begutachtung für das Gesetz, das massive Auswirkungen auf Gesundheit, Freizeit und Einkommen von 3,6 Millionen ArbeitnehmerInnen hat, gab es keine. Der ÖGB startet daher die größtmögliche Begutachtung in Form einer Initiative für ein neues, modernes Arbeitszeitrecht. Dazu sollen Beiträge aus der Zivilgesellschaft gesammelt werden, ExpertInnen auf unterschiedlichen Ebenen einbezogen und letztendlich Gespräche mit allen politischen Parteien geführt werden. „Wir starten diese Initiative, um die Lebensarbeitszeit in all ihren Facetten neu und modern zu denken. Denn wir wollen gute Arbeit und ein gutes Leben für alle ArbeitnehmerInnen“, betont Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende, am Ende der Konferenz.
(ÖGB)