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Das gute in Sicht: Dominik Pendl fährt für sein Leben gerne Lkw. Auf der Überholspur unterwegs ist er, wenn es um den Einsatz für seine Kolleg:innen geht.
Fest im Sattel: Wolfgang Riegler ist seit 30 Jahren Lkw-Fahrer. Für ihn ist Solidarität auf der Straße, und abseits, selbstverständlich.
Sie steht ihren Mann: Julia Roschitz hat in einer Männerdomäne Fuß gefasst. Sie weiß, was sie will und was sie kann, und das ist Lkw fahren, genauso gut wie ihre Kollegen.
Das gute in Sicht: Dominik Pendl fährt für sein Leben gerne Lkw. Auf der Überholspur unterwegs ist er, wenn es um den Einsatz für seine Kolleg:innen geht.
Fest im Sattel: Wolfgang Riegler ist seit 30 Jahren Lkw-Fahrer. Für ihn ist Solidarität auf der Straße, und abseits, selbstverständlich.
Sie steht ihren Mann: Julia Roschitz hat in einer Männerdomäne Fuß gefasst. Sie weiß, was sie will und was sie kann, und das ist Lkw fahren, genauso gut wie ihre Kollegen.

Hart, aber herzlich: Lkw-Fahrer:in im Rampenlicht

vida-Reportage über den Arbeitsplatz Straße, das letztes Stück Freiheit und ungebremste Solidarität.

Sie sind ein starkes Glied in der Lieferkette. Die Wertschätzung für ihre Arbeit bleibt trotzdem auf der Strecke. Wir sprechen in der neuen vida-Reportage mit Lkw-Fahrer:innen über den Arbeitsplatz Straße, das letzte Stück Freiheit und die ungebremste Solidarität unter den Kolleg:innen.

Das Herz fährt mit

"Zum Lastwagenfahren bin ich durch meine Frau gekommen“, erzählt Dominik Pendl. Der Burgenländer ist seit sieben Jahren Lkw-Fahrer und kann sich keinen anderen Job vorstellen. Wir treffen Dominik im Fahrsicherheitszentrum Neutal. Es ist Ende Juni, die Sonne brennt auf den Asphalt, an die 100 Fahrer:innen sind hier mit ihren Trucks zusammengekommen, und das für einen guten Zweck.

Trucker für Trucker

Dominik weiß, dass auf der Straße schnell ein Unglück passieren kann. Der Obmann des Vereins „Truck Warrior Burgenland“ hat deshalb die Initiative „Fahrer für Fahrer“ ins Leben gerufen. „Nach einem Unfall stehen Fahrer oder – im schlimmsten Fall – deren Familien ganz alleine da. Mit unserer Initiative wollen wir helfen und finanziell unter die Arme greifen“, berichtet Dominik. Gemeinsam mit seinen „Truck Warrior“-Freunden organisiert er hier in  Neutal ein großes Fest, um Spenden für in Not geratene Lkw-Fahrer:innen und deren Familien zu sammeln. „Letztes Jahr, bei unserer Premiere, sind 3.000 Euro zusammengekommen.“ Dominik ist optimistisch, dass auch dieses Jahr wieder einiges gespendet wird. „Wir Fahrer:innen halten zusammen, auch abseits der Straße“, lächelt er.

Große Freiheit, großer Druck

Nicht nur die Solidarität unter den Fahrer:innen ist groß, auch ihre Trucks sind es. Sie kommen in einem langen Konvoi von Oberwart nach Neutal „angerollt“. Aus einem der Lkws steigt Wolfgang Riegler. Von seinen Trucker-Freunden wird er liebevoll „Onkel Wolf“ genannt. „Ich bin seit 30 Jahren Lkw-Fahrer“, erzählt er. Wolfgang wurde der Lkw quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater war 40 Jahre lang Lkw-Fahrer, und das für ein Unternehmen. „Ich bin ganz stolz auf ihn. Mittlerweile ist er stolz auf mich“, lächelt Wolfgang. Gar nicht lachen kann er darüber, dass viele seiner Trucker-Freunde den Job gewechselt haben. „Aber der harte Kern, der sich hier trifft, der hält zusammen, bis zum bitteren Ende“, betont „Onkel Wolf“. Von der großen Freiheit, von der alle schwärmen, ist nur noch eine Spur da. Die Arbeitsbedingungen werden immer rauer. Da ist es kein Wunder, dass die Branche händeringend nach Lkw-Fahrer:innen sucht.

Wichtig für alle

Der Job ist kein Honigschlecken. Das weiß auch Julia Roschitz. Sie fährt seit knapp zwei Jahren Lkw. „Zuerst war ich Kranfahrerin am Bau, jetzt fahre ich für das Holz- und Energieunternehmen ALG. Es gefällt mir sehr gut.“ Als Frau in einer Männerdomäne war es für Julia anfangs schon etwas schwierig, wie sie verrät. „Du darfst dir einfach nichts gefallen lassen. Und wenn man einmal drinnen ist, funktioniert’s super!“ Für Julia ist ein Job mit Sinn besonders wichtig. „Ich wollte immer schon etwas Wichtiges machen. Und wir Lkw- Fahrer:innen sind wichtig. Wir halten das Land am Laufen.“ Wichtig ist für Julia auch der Zusammenhalt. „Jeder gegen jeden darf ’s hier auf der Straße nicht spielen. Das bringt niemandem etwas, im Gegenteil!“

Respekt auf der Strecke

„Mein Großvater ist gefahren, mein Vater ist gefahren, logischerweise fahre auch ich“, sagt  Hubert Sterkl. Dabei ist das Schönste für den 54-Jährigen, „dass man nach wie vor Freiheit und Ruhe in der Fahrerkabine hat. Es ist nicht so wie in der Firma, dass ständig der Chef hinter dir steht. Du kriegst deinen Auftrag, wo du auf- und entladen sollst, und dazwischen bist du dein eigener Chef. Das Wichtigste ist, dass die Fracht und der Lkw gut ankommen“, lächelt Hubert. Doch dabei begegnen ihm immer mehr Hindernisse, große und kleine. „Du kannst dir nicht einmal eine Wurstsemmel kaufen, weil du mit deinem Lkw, der mehr als 7,5 Tonnen hat, vor dem Geschäft nicht parken darfst.“ Auf der Strecke geblieben ist für Hubert vor allem der Respekt, den ihm und seinen Kolleg:innen entgegengebracht wird.

Freude am Fahren

Auch Dominik Altmann weiß, wie es ist, wenn man mit dem Lkw einen Parkplatz sucht. „Ich stelle meinen Lastwagen nach Dienstende bei einer Tankstelle ab, die ein paar Kilometer von mir daheim entfernt ist. Jetzt möchte der Besitzer 10 Euro Parkgebühr pro Tag, das ist schon viel“, berichtet Dominik. Für ihn ist Lastwagenfahren trotzdem „ein geiles Feeling“. Er ist bereits als kleiner Junge im Lkw seines Vaters mitgefahren. Seinen Truck hat er übrigens selbst „eingerichtet“. „Du sitzt da jeden Tag zehn Stunden drin. Das ist wie dein Wohnzimmer. Da macht es Spaß, wenn du in der Früh einsteigst und du weißt, du hast einen schönen Lastwagen“, strahlt Dominik. Weniger schön sind die sanitären Anlagen auf den Rastplätzen. „Die schauen ab und zu schon wild aus und kosten auch was. Da ist es gut, dass die Gewerkschaft dagegen vorgeht. Das unterstütze ich voll.“ Auch wenn der Druck auf der Straße steigt, spürt Dominik wenig davon in seiner Firma. Auch seine Arbeitszeiten passen. „Ich habe noch genug Zeit für meine Freundin“, lächelt er.

Miteinander statt gegeneinander

Kai Wohlmutheder schwärmt nicht nur von seiner Freundin, sondern vom Stück Freiheit, das er als Lkw-Fahrer hat. „Ich finde es leiwand, dass ich mir meine Arbeit selbst einteilen kann. Auch wenn kaum Zeit für Freizeit bleibt. Trotzdem bin ich mit Herzblut dabei.“ Was sich Kai wünscht, neben gegenseitiger Rücksichtnahme im Straßenverkehr, ist mehr Miteinander statt Gegeneinander. „Ich verstehe schon, dass jeder sein eigenes Packerl zu tragen hat. Der Unternehmer hat eine große wirtschaftliche Verantwortung. Der Disponent muss schauen, dass die Lkws gut eingeteilt sind. Und wir Fahrer stehen dazwischen und schauen, dass alles reibungslos läuft. Das ist eine große Herausforderung.“

Mehr Wertschätzung für alle

Einer, der beide Seiten kennt, ist Alexander Wolf. Der 26-Jährige arbeitet im Familienunternehmen Wolf, das bereits in dritter Generation besteht. „Die Firma gibt es seit fast 70 Jahren, da wächst und lebt man hinein“, lächelt er. Immer weniger wird die Wertschätzung für Lkw-Fahrer:innen, darunter leidet auch Alexander. „Als Fahrer wird man oft wie das Letzte behandelt, dabei ist der Lkw das wichtigste Glied in der Lieferkette.“ Er wünscht sich, dass die Leistungen, die die Lkw-Fahrer:innen Tag für Tag für alle bringen, wieder mehr wertgeschätzt werden. „Was ist, wenn die Lkws auf einmal stehen? Wer füllt dann die Regale? Wer bringt die Güter, die wir alle täglich brauchen?“

IM EINSATZ FÜR DICH

Ohne sie wären die Regale in den Supermärkten oder Apotheken leer. Ohne sie hätten die Schulen und Büros weder die Möbel noch die Güter des täglichen Bedarfs. Damit wir unseren Alltag meistern können, erledigt eine Berufsgruppe die Arbeit im Hintergrund. Die Rede ist von Lkw-Lenker:innen.

Doch wer kümmert sich um ihre Bedürfnisse? Wir von der Gewerkschaft vida machen uns für sie stark, für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Einkommen und eine gute sowie leistbare soziale Infrastruktur. Du möchtest mehr über unseren Einsatz erfahren? Du brauchst unsere Unterstützung? >>> Dann melde dich bei uns!

Achtung: Mit dem kostenlosen >>> vida-Rechtsschutzpaket für Berufslenker:innen bist du auf der sicheren Seite, wenn dir bei der Berufsausübung ein Verkehrsunfall passiert.


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