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Landeskonferenz vida Wien 2024

Helmut Gruber mit überragender Mehrheit als Vorsitzender wiedergewählt.

Auf der Landeskonferenz der Gewerkschaft vida Wien am 13.06. 2024 wählten die anwesenden Delegierten auch die Gewerkschaftsgremien neu. Dabei wurde Helmut Gruber (FSG vida) mit überragender Mehrheit als Vorsitzender wiedergewählt. Als Stellvertreter:innen von Helmut Gruber wurden Yvonne Rychly (FSG vida) und Linda Lindinger (FCG vida) erneut bestätigt.

„Mit eurer Unterstützung zeigen wir auch die kommenden fünf Jahre dorthin, wo es wehtut. Denn jeder Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin – jeder Mensch – hat ein gutes Leben verdient.“

vida-Landesvorsitzender Helmut Gruber.

Er bedankte sich bei den Mitgliedern und seinem Team in der vida-Landesorganisation mit einem solidarischen „Glück auf“.

AK-Präsidentin gegen Lohnraub und für Arbeitszeitverkürzung

Den Auftakt der Veranstaltung im ÖGB-Haus Catamaran machten am Donnerstagnachmittag die Tänzer:innen des Tanzvereins „Ich bin OK“ mit einer künstlerischen Performance. Danach kam Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl zu Wort, die als Ehrengast geladen war. Sie machte auf die Gemeinsamkeiten von AK und Gewerkschaft vida aufmerksam: „Wir kämpfen jeden Tag für Gerechtigkeit“.

Nach wie vor sei es laut Anderl wichtig, aufzuzeigen, wo Beschäftigte ausgebeutet werden. „Nichtbezahlte Überstunden steigen von Jahr zu Jahr“, machte sie auf den leider alltäglichen Lohnraub durch Arbeitgeber aufmerksam. Im gleichen Atemzug sprach sie sich klar für eine Arbeitszeitverkürzung aus, wobei diese in verschiedenen Branchen unterschiedlich umgesetzt werden müsse. Abschließend betonte sie die Rolle der Beschäftigten für die österreichische Volkswirtschaft: „Arbeitnehmer:innen halten das Land am Laufen, sie sind ein wesentlicher Teil der Wirtschaft“.

ÖGB-Vizepräsidentin: Teuerung trifft Frauen besonders

Korinna Schumann war ebenfalls als Ehrengast vertreten. Auf der Landeskonferenz sprach sie als Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende des Gewerkschaftsbundes. „Das gute Leben für alle ist die gemeinsame Philosophie von vida und ÖGB“, erinnerte sie an das Motto der Gewerkschaften. Das Engagement der vida hob sie in ihrer Ansprache besonders hervor: „vida schaut hin bei Pflege und ist Speerspitze im Kampf gegen Gewalt und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“.

Die Menschen in Österreich empfinden die Teuerung laut Schumann nach wie vor als belastend, die Preise der günstigsten Lebensmittel seien um 40% gestiegen, weil die Regierung verpasst habe, hier eine Deckelung umzusetzen. Auch Mietpreisbremse, die die Menschen merklich entlasten würde, gab es keine. Frauen treffe die Teuerung oft besonders. Am jüngsten Beispiel in Finnland, wo seit kurzem eine Rechtsregierung an der Macht ist, sehe man außerdem, dass es zahlreiche rechtspolitische Akteure gibt, die die Gewerkschaft schwächen wollen und Streikende bestrafen. Gegen diese „Feinde der Gewerkschaft“ gelte es vorzugehen. Doch: „Der Kampf funktioniert nur mit Herz und Empathie“, so Schumann.

Rückblick: Fünf starke Jahre in Zeiten der Krise

Fixpunkte unter den Aktivitäten der vida Wien sind jedes Jahr der internationale Frauentag, die Teilnahme an der Regenbogenparade und die Ehrung der langjährigen Mitglieder. Regelmäßig informieren die Gewerkschafter:innen zudem bei Straßenaktionen und Betriebsbesuchen über die Rechte der Arbeitnehmer:innen und die politischen Forderungen der vida für ihre Mitglieder. Ein wichtiges Service der vida Wien ist auch die Bereitstellung von Bildungsangeboten. 2020 und 2021 waren diese stark vom Ausbruch der Corona-Pandemie geprägt. Die vida Wien antwortete darauf mit Webinaren zu Arbeitsrecht und Corona, Homeoffice und der Covid-Impfung. Aber auch Rechtsberatung und weitere Informationen für aktive Mitglieder, Betriebsrät:innen und Pensionist:innen wurden geboten.

Ein wesentliches Element der Gewerkschaftsarbeit ist, neben den Kollektivvertragsverhandlungen, auch das Organisieren von Arbeitskampf-Maßnahmen. So kam es in den vergangenen fünf Jahren in Wien zu Streiks bei den Privatkrankenanstalten, den Ordensspitälern, den Eisenbahnen, den Elementarpädagog:innen und zuletzt bei den Fahrradbot:innen. Mit Demonstrationen für mehr Klimaschutz durch einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs und gegen die mangelnde Teuerungsbekämpfung der Regierung brachte sich die Gewerkschaft auch bei breiteren politischen Themen ein. Ein aktueller Erfolg der vida ist die Gründung eines Betriebsrates bei der Friseurbetriebs-Kette Klipp.

Yvonne Rychly, die neben ihrer Funktion als Vorsitz-Stellvertreterin auch Frauenvorsitzende der vida Wien ist, ist stolz darauf, dass die zentralen Positionen der Organisation zu mindestens 50 Prozent weiblich besetzt sind. Nicht nur aufgrund dessen ist klar: Frauen haben in der Gewerkschaft vida Wien eine starke Stimme.

Die vida Wien hat mit Julian Brenner einen engagierten Jugendsekretär, dem es mitunter zu verdanken ist, dass es mittlerweile in allen 30 „Häusern zum Leben“ einen Jugendvertrauensrat gibt. Ein Danke sprach Landesvorsitzender Helmut Gruber auch an Helene Starzer aus, die sich als Vorsitzende der vida Wien-Pensionist:innen engagiert.

Bei Susanne Haases Antreten als vida Landesgeschäftsführerin 2020 war die Corona-Pandemie gerade in der Anfangsphase, sagte sie bei der Konferenz „Man konnte wegen Lieferproblemen keine Laptops oder Webcams bestellen. Die Leute haben ohne Zögern zusammengeholfen und teilweise sogar ihre privaten Geräte verwendet“, erinnerte sie sich an diese turbulente Phase und lobte gleichzeitig die Solidarität ihrer Kolleg:innen.

vida-Vorsitzender über Verteilungsgerechtigkeit

In seinem Referat berichtete der vida-Vorsitzende Roman Hebenstreit über den Verlauf der Kollektivvertragsverhandlungen für das Bordpersonal bei den Austrian Airlines.

Die zähen Verhandlungen, die schließlich mit Erfolgen für die Arbeitnehmer:innen abgeschlossen werden konnten, korrigierten eine eklatante Schieflag. Nachdem während der Coronakrise die Belegschaft Lohneinbußen hinnehmen mussten, sollte sie in den nachkommenden Zeiten der wirtschaftlichen Erfolge von der AUA-Konzernleitung erst nicht mitbedacht werden. Hebenstreit verwies in dem Zusammenhang auf ein Zitat des Wirtschaftswissenschaftlers Thomas Piketty: „Der Kapitalismus als System ist zwar effizient, aber nicht gerecht“. Dies rufe einen Schiefstand in der Verteilung hervor, der auch der Demokratie schade. Dieses System der Ungleichverteilung müsse dauerhaft bekämpft werden – wenn nötig, auch mit Streik.

Hier bekräftigte der vida-Chef die Rolle der Gewerkschaften und der Betriebsrät:innen. Damit sie weiterhin als starke Kraft für die Arbeitnehmer:innen erfolgreich sind, brauche es Vertrauen, Mut und vor allem das Engagement eines jeden einzelnen Mitglieds, dankte Roman Hebenstreit abschließend den Funktionär:innen und Delegierten.


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