Die Zentralisierung des Flugwetter-Dienstes hat begonnen. Hatten bislang alle Bundesländerflughäfen eigene Meteorologen, so betreut seit 1. März 2022 in einem ersten Zusammenlegungsschritt der Flughafen Salzburg zumindest den Flughafen Linz-Hörsching mit. Weiters ist geplant, dass der gesamte Flugwetterdienst und auch seine Arbeitsplätze aus den Bundesländern nach Wien abwandern sollen.
„Der Betriebsrat kämpft um die Arbeitsplätze der Salzburger Meteorologen, doch er findet in der zuständigen Landesregierung leider keine zuverlässigen Partner.“
Kajetan Uriach, Landessekretär vida Salzburg
Landesregierung unzuverlässig
Die Stellungnahme der vida von Ende November hat außer vollmundiger Ankündigungen der Landesregierung, um die Sicherheit der Fluggäste des Flughafens Salzburg kämpfen zu wollen, bislang kein Gehör gefunden, ist vida-Gewerkschafter Kajetan Uriach verärgert. Im Bundesland Tirol hat sich im Unterschied zu Salzburg die Landespolitik auf einen All-Parteien-Antrag mit der Forderung geeinigt, die Meteorologie in den Bundesländern zu belassen.
Qualität sichern
Ein internes Papier der Austro Control spricht von einem Qualitätsunterschied zwischen der automatisierten Sensor-Überwachung und der Einschätzung der Wetterlage vor Ort durch einen spezialisierten Mitarbeiter. Dieser Qualitätsunterschied wird mit der Zentralisierung der Wetterberatung in Wien bewusst in Kauf genommen. Dabei wäre eine mögliche Alternative, Tätigkeiten aus Wien auch nach Salzburg zu verlagern. So könnte einer der wichtigsten und umsatzstärksten Bundesländer-Flughäfen gestärkt werden, schlägt Uriach vor.
Flughafen aufwerten
Unterstützung in dieser brisanten Angelegenheit gibt es vom Salzburger AK-Präsident und ÖGB-Vorsitzenden Peter Eder. Für ihn ist der Flughafen Salzburg ein wichtiger Partner am Arbeitsmarkt – sowohl als Arbeitgeber wie auch als Magnet für viele Firmen, welche die zentrale Lage im Herzen Europas und die kurzen Distanzen sehr schätzen. „Daher werden wir alle unsere Kräfte mobilisieren, um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu unterstützen“, betont Eder.
Jobabwanderung stoppen!
Eine Aufwertung des Flughafens Salzburg ist wünschenswert und nicht das Abwandern der Arbeitsplätze Richtung Wien. Der ÖGB-Landesvorsitzende setzt daher große Hoffnungen in das für den 3. März geplante Stakeholder-Treffen: „Ich sehe den Termin als Chance, dass sich die Landesregierung klar pro Flughafen Salzburg positioniert und diesen für die ganze Region wichtigen Leitbetrieb stärkt!“