vida

Wir sagen MEHR als DANKE

Die Heldinnen und Helden der Corona-Krise im Porträt.

Alice, Attila, Gregor, Ines, Klaus, Markus, Sabine, Szintia, Vera und viele mehr. Sie alle haben eines gemeinsam, sie sichern trotz Corona-Krise unsere Versorgung. Doch wie geht es den Corona-HeldInnen bei ihrer Arbeit? Wir haben uns in der aktuellen Ausgabe des vida-Magazins umgehört.

Ein Krankenhaus in Wien. Gesundheits- und Krankenpflegerin Alice erinnert sich zurück, an die Zeit, als die Corona-Welle vom entfernten Wuhan bis nach Österreich kam: „Am Anfang war schon eine Unsicherheit da. Man hat sich gefragt, wohin das Ganze führt. Es hat sich schnell herauskristallisiert, dass es große Ausmaße annehmen wird.“ Um auf den Peak vorbereitet zu sein, wurden weniger PatientInnen aufgenommen, auch das Personal wurde reduziert. „Anfangs war es schwierig, alle Schutzmaßnahmen zu gewährleisten“, erzählt Alice. „Diese Angst hat sich aber nach und nach gelegt.“ Natürlich achten Alice und ihre KollegInnen in diesen Zeiten noch mehr auf Hygiene. „Aber auf Abstand gehen kann man in der Pflege nicht!“  Alle Hände voll zu tun hatte in den letzten Wochen auch Narkosehelfer Helmut. „Klar ist das Leben seit Corona ein anderes. Aber wir müssen da gemeinsam durch, und wenn alle mitziehen, dann werden wir diese Krise auch überstehen.“

Einsatz mit Herz 

In der Steiermark ist Rettungssanitäter Markus im Einsatz, dabei wird auch hier Sicherheit großgeschrieben: „Vor jeder Notaufnahme steht ein Triage-Zelt mit Pflege- und Sicherheitskräften in Schutzkleidung. Sie messen bei PatientInnen Fieber und übernehmen die Ersteinschätzung.“ Als Held sieht sich Markus übrigens nicht, auch wenn es ein schönes Gefühl ist, „wenn uns Menschen den Daumen nach oben zeigen, wenn wir mit unserem Rettungsauto vorbeifahren“. Viel unterwegs ist auch Vera. Sie arbeitet in der mobilen Pflege. Aufgrund ihrer Behinderung ist sie eigentlich freigestellt, kehrt aber zum Höhepunkt der Corona-Krise auf eigene Verantwortung zurück an ihren Arbeitsplatz: „Ich habe meinen Beruf aus Liebe gelernt, um Menschen zu helfen, und bin da, wenn ich gebraucht werde!“ Auch für Daniela steht Fürsorge an erster Stelle. Die 24-Stunden-Betreuerin wurde vom Corona-Virus „gezwungen“, den Turnus zu verlängern und in Österreich zu bleiben, „was ich gerne tue zum Wohle der Klientinnen und Klienten“, erzählt Daniela. Sie freut sich aber auch auf ein Wiedersehen mit ihrer Familie in Rumänien.

Abheben, um zu helfen

Zurück in die Heimat geholt wurden Tausende ÖsterreicherInnen, die wegen des Corona-Virus im Ausland festsaßen. Durchgeführt wurden die besonderen Flüge von Austrian, organisiert von Manuel und seinem Team in der Verkehrszentrale. „Wir fliegen auch Destinationen an, die sonst nicht auf dem Flugplan stehen, wie Neuseeland, Peru, Argentinien oder Vietnam“, erzählt Manuel.  AUA-Flugbegleiterin Ines war beim Rückholflug nach Abuja in Nigeria im Einsatz – mit Schutzmaske, Schutzbrille und jeder Menge Desinfektionsmittel. Für AUA-Co-Pilotin Sabine war der Frachtflug von Xiamen nach Wien eine ganz besondere Erfahrung. Mit ihrer Crew hat sie 250.000 Schutzmasken nach Österreich geholt. Sabine hat sich freiwillig gemeldet: „Ich hatte das Gefühl, ich tue etwas Gutes für die Allgemeinheit.“

Alle einsteigen bitte

Auf dem Boden geblieben ist Attila. In seinem Beruf fährt er Bus, wenn auch weniger als sonst, denn sein Betriebsrat hat mit der Geschäftsleitung Kurzarbeit beantragt. „Unsere Jobs sind damit gesichert und wir sind vor Kündigung geschützt.“ Attilas Betriebsräte wirken bei den geänderten Dienstplänen mit und sind immer erreichbar.  Keinen direkten Kontakt hat Attila zu den Fahrgästen. „Alle Busse haben eine Schutzverglasung beim Fahrerplatz und sind in etwa zwei Meter zu den Fahrgästen abgesperrt“, erzählt Attila. Auf die Frage, was er sich wünscht, gibt es eine klare Antwort: „Mehr Solidarität untereinander und nach der Krise mehr Wertschätzung für unsere Arbeit.“                                                                                                                                                                                                                                                                 

Gut versorgt

Auch Gregors Arbeitsplatz ist die Straße. Mit seinem Lkw liefert er Millionen Liter Heizöl: „Auch in der Krise tun wir alles, damit die Tanks gefüllt sind.“ Lob gibt es für seinen Arbeitgeber: „Die Schutzmaßnahmen werden sehr genau eingehalten. Bei der Zustellung gilt höchste Vorsicht.“ Für Nachschub sorgt auch Szintia. Die Lagerarbeiterin kümmert sich darum, dass Supermärkte ausreichend Waren bekommen, und als Betriebsrätin sorgt sie für ihre KollegInnen. „Die Arbeit im Betriebsrat ist gerade jetzt sehr wichtig, genauso wie ein gutes Miteinander – auch mit dem Arbeitgeber“, ist Szintia überzeugt. Vom Lager zurück auf die Straße. Sonja legt als Fahrradbotin in Wien seit Jänner viele Kilometer zurück und ist  quasi mit der Krise in den Job hineingewachsen, wie sie erzählt: „Die  Ausgangsbeschränkungen haben wie ein Boost auf den Markt gewirkt. Für uns Road Runner bedeutet das, dass wir noch häufiger zum Einsatz kommen.“

Corona-freie Fahrt 

Von zwei Rädern auf vier Räder und Schienen. Günter sorgt bei den Stern und Hafferl  Verkehrsbetrieben mit seinen KollegInnen für Corona-freie Fahrt. Zuggarnituren und Autobusse werden mit einem Kaltvernebelungsverfahren desinfiziert und so viren- und keimfrei gemacht. Zusätzlich werden während der Fahrt die Haltewunschknöpfe und Haltegriffe von Zugbegleitern desinfiziert. „Die Fahrgäste sind dankbar und wir werden       dafür gelobt, weil wir uns für diese Arbeit nicht zu schade sind.“ Für ein gutes und sicheres Schienennetz sorgt Karl. Als Betriebsrat schaut der Eisenbahner, dass niemand aus der Belegschaft auf der Strecke bleibt. „Zu Beginn der Corona-Krise ist mir leider negativ aufgefallen, dass die Arbeit wichtiger war als die Gesundheit der Beschäftigten. Der Belegschaft wird unter den erschwerten Bedingungen noch mehr abverlangt. Ich wünsche mir für sie Anerkennung und Wertschätzung.“

Flexibel und sicher

Um mehr Wertschätzung geht es auch Manuela. Eigentlich arbeitet sie in der Fahrscheinkontrolle. In Zeiten von Corona ist sie aber wie viele ihrer KollegInnen vor Geschäften, Behörden und Spitälern postiert. „Wir in der Bewachung sind es gewohnt, in brenzligen Situationen unseren Mann bzw. unsere Frau zu stehen. Selbstverständlich ist das nicht und schon gar nicht ohne ausreichende Schutzausrüstung oder mit überlangen Dienstzeiten.“ Hier steht Manuela als Betriebsrätin ihren KollegInnen sicher zur Seite.

Von der Bewachung zum Flughafen Wien: Hier wäre eigentlich Zibas Arbeitsplatz. Da der Flughafen aber geschlossen wurde, arbeitet die Reinigerin an einem anderen Standort und „das derzeit nur zwischen zwei und vier Stunden“, erzählt sie. Zibas Arbeitgeber hat Kurzarbeit beantragt. Es geht ihr gut damit, auch wenn ihr Mann krank ist. „Aber wir schaffen das“, blickt Ziba optimistisch in die Zukunft.

Zurück ins normale Leben

Auch Ali schaut nach vorne. Der Triebfahrzeugführer bei den Wiener Lokalbahnen bedankt sich bei allen, die sich an die Regeln halten: „Nur so können wir das Virus schneller besiegen und ins normale Leben zurückkehren.“ Für viele normal, fast schon selbstverständlich ist, dass der Abfall entsorgt wird – auch in Krisenzeiten. Einer der HeldInnen aus der Abfallwirtschaft ist Klaus aus Kärnten. Er gibt zu bedenken, „wie schnell ein Ereignis alles verändern kann. Und genau in solchen Zeiten ist die Gewerkschaft wichtig, da ja die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besonders von der Corona-Krise betroffen sind.“ Klaus wünscht sich für sich und seine KollegInnen „vollen Einsatz weiterhin“.

>>> Weitere HeldInnen-Geschichten liest du auf vida.at/coronahelden

 

Corona-Tausender
Für alle, die das Land am Laufen halten 

Über 140.000 Menschen haben die ÖGB-Förderung bereits unterstützt. Den Corona-Tausender sollen alle bekommen, die während der Corona-Krise das Haus verlassen müssen, um zu arbeiten, und damit einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind bzw. waren. Steuerfrei im Rahmen des Corona-Hilfspakets der Bundesregierung.

>>> Erfahre mehr www.oegb.at/coronatausender

Für dich da! Gewerkschaft vida Johann-Böhm-Platz 1
1020 Wien
+43 (0) 1 534 44 79 +43 (0) 1 534 44 79 info@vida.at Alle Ansprechpersonen...