Nachschub für den Supermarkt
Wenn wir in den Supermarkt gehen, sind gut gefüllte Regale für uns selbstverständlich. Damit die Regale nicht leer werden bzw. bleiben, laufen aufwendige Prozesse im Hintergrund. Bei Lidl Österreich sorgen rund 200 MitarbeiterInnen im Logistikzentrum im burgenländischen Müllendorf dafür, dass über 100 Filialen stets genügend Ware bekommen.
Alles von Hand
In der riesigen Lagerhalle, die die Größe von fünf Fußballfeldern hat, herrscht geschäftiges Treiben. Geschickt steuern Kommissionierer ihre gelben Wagen mit bis zu 20 km/h durch die langen Gänge. Sie halten immer wieder bei den Hochregalen, um Waren aufzuladen, die die Filialen vorher bestellt haben, erklärt Abteilungsleiter Nenad Zivojinovic: „Dieser Nachschub wird in die Geschäfte geliefert. Jeder Artikel wird von den KollegInnen tatsächlich angegriffen. Es ist also echte Handarbeit und körperlich anstrengend.“ Die Kommissionierer tragen alle Kopfhörer. Über das Headset bekommen sie die Info, wie viel Stück der Ware sie aufladen sollen – quasi ein sprechender Einkaufszettel.
Vier Jahreszeiten unter einem Dach
Das Sortiment im Lager gleicht einem gigantischen Supermarkt. Über 2.000 Produkte auf rund 21.000 Paletten warten darauf, ausgeliefert zu werden. Ein Paradies für Naschkatzen ist das „Schokohaus“: Über 50 verschiedene Schoko-Sorten und -Arten lagern dort bei exakt 19 Grad – „so wird die Qualität sichergestellt“, erklärt Zivojinovic. Damit die Ware stets frisch bleibt, ist die perfekte Lagerung wichtig. Im Lager gibt es daher drei Klimazonen. In der Zone von null bis zwei Grad ist Pal Szinyeri im Einsatz. Der Gabelstaplerfahrer trägt einen dicken Anorak und eine lange Unterhose, aber „in einem derart heißen Sommer wie heuer ist es angenehm, bei niedrigen Temperaturen zu arbeiten“, schmunzelt er. Drastisch kälter ist es bei seinen KollegInnen im Tiefkühlbereich. Sie arbeiten bei minus 28 (!) Grad. Die ArbeiterInnen bekommen dafür Zulagen und es gibt verpflichtende „Aufwärmzeiten“, in denen sie den Bereich verlassen müssen.
Betriebsrat lohnt sich
Das Lidl-Lager in Müllendorf steht nie still. Gearbeitet wird sieben Tage die Woche im Schichtbetrieb. Das Lager liefert aber nicht nur aus, sondern nimmt auch Retour-Ware an. „Das sind Dinge, die aus dem Verkauf genommen werden oder spezielle Aktionsware, die nicht verkauft wurde“, erzählt Szintia Reiterer. Sie ist seit fast acht Jahren bei Lidl. „Ich erspare mir das Fitnesscenter, weil meine Arbeit körperlich sehr fordernd ist“, sagt sie mit einem Lächeln.
Szintia freut sich jeden Tag auf ihre Arbeit, „auch weil das Team hier so toll ist.“ Die gebürtige Ungarin ist auch im Betriebsratsteam: „Da ich Ungarisch spreche und viele KollegInnen aus meiner Heimat kommen, kann ich immer wieder helfen. Ich bin eine Art Brückenbauerin und helfe, sprachliche Barrieren zu überwinden.“ Anderen unter die Arme zu greifen, sei ihr ein Anliegen, sagt Szintia, bevor sie mit dem Gabelstapler davonfährt.
Übrigens: Gefahren wird im Lager nach Regeln einer bestimmten Verkehrsordnung, bisher sind alle Beschäftigten unfallfrei unterwegs. vida wünscht auch in Zukunft freie und sichere Fahrt!