Umfrage zu 12 Stunden-Tag und Arbeitszeit
Immer wieder kommt das Argument, dass 12-Stunden-Schichten, etwa im Pflegebereich, auch ihre Vorzüge haben können. Das glauben wir gerne, vor allem dann, wenn dies mit längeren Freizeitphasen verbunden und planbar ist. Aber darum geht es bei der aktuellen 12-Stunden-Debatte gar nicht. Die Wirtschaft fordert, dass es auf Abruf generell 12-Stunden-Tage geben soll, mit bis zu 60 Stunden wöchentlicher Höchstarbeitszeit. Und das am besten ohne Überstundenzuschläge. Freizeit kann man sich irgendwann nehmen, wenn es dem Arbeitgeber gerade passt. Arbeit auf Abruf ist extrem familienfeindlich.
Überlange Arbeitszeiten sind gesundheitsschädlich
Und noch etwas, was gegen allzu lange Arbeitszeiten spricht, gerade auch bei Pflegekräften: Eine brandneue Studie der Meduni Wien (Linktipp neben dem Artikel) zeigt: Auch wenn viele Menschen 12-Stunden-Tage aus verschiedenen Gründen in Kauf nehmen, sind die langfristigen Folgen extrem problematisch: Wer jahrelang 50 oder mehr Stunden pro Woche arbeitet, hat ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bzw. für die Zunahme psychischer Erkrankungen. Aber auch kurzfristig gibt es massive Probleme: Spätestens ab der 10. Tagesarbeitsstunde zeigt sich ein deutlicher Leistungsknick – inklusive erhöhter Unfallgefahr im Beruf oder im Straßenverkehr. Mit fortgeschrittener Ermüdung ist eine überproportional größere Anstrengung erforderlich, mit der dazugehörigen Stressreaktion. Überdies verhindert die angestaute Ermüdung, die Freizeit auch richtig genießen zu können.
Umfrage: 12-Stunden-Tag & Privatleben
Die Wirtschaft fordert vehement den 12-Stunden-Arbeitstag. Das hat aber gravierende Auswirkungen auf das Privat- und Familienleben der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Hast du schon einmal überlegt, wie du betroffen wärst?
Die AK Wien, Abteilung Familie und Frauen, hat eine Umfrage zum Thema „Wie würde sich ein 12-Stundentag auf das Privatleben auswirken?“ gestartet. Bitte nimm dir einige Minuten Zeit und gib uns deine persönliche Einschätzung zum 12-Stundentag.
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