Traumjobs sehen anders aus!
„Wir reden hier von einer wenig attraktiven Branche, in der geringe Bezahlung, Wochenend- und Feiertagsarbeit, kaum Zeitausgleich, kurze Ruhezeiten und Dienstpläne, die oft nicht eingehalten werden, die übliche Praxis sind. Um junge Menschen zu motivieren, in der Hotellerie zu arbeiten, bedarf es mehr als einen Tag der offenen Hoteltür“, erklärt vida-Landesgeschäftsführer Ernst Gruber Richtung Österreichische Hotelvereinigung.
Der Kollektivvertrag der Branche sieht einen Mindestlohn von 1.420 Euro brutto vor. Nach Meinung der vida Burgenland wenig Motivation, sich in diesem familienfeindlichen Beruf zu betätigen. Gruber: „Die ArbeitgeberInnen könnten etwa damit ein positives Zeichen setzen, indem sie die Fahrt ins Internat und die Internatskosten für ihre Lehrlinge übernehmen. Bei einer Lehrlingsentschädigung von 645 Euro brutto im ersten Lehrjahr wäre den Jugendlichen damit schon sehr geholfen!“
Die vida Burgenland kritisiert nicht nur die schlechten Arbeitsbedingungen und die geringe Bezahlung sondern auch die Art, wie versucht wird, Personalmangel mit Tagesbeschäftigungen von überwiegend ausländischen ArbeitnehmerInnen auszugleichen. „Dabei ist es in manchen burgenländischen Betrieben üblich, innerhalb von zwei Monaten bis zu 200 ArbeitnehmerInnen für nur einen Tag zu beschäftigen ohne ihnen die im Kollektivvertrag festgeschriebenen Zuschläge zu bezahlen“, kritisiert Gruber.
Der Tourismus im Burgenland ist auf Erfolgskurs. Die Beschäftigung in diesem Bereich nicht. Der Hotellerie fehlen laut eigenen Angaben bis zu 100 Lehrlinge im Burgenland. Für die vida Burgenland ein hausgemachtes Problem. „Als Gewerkschafter hofffen wird, dass – ähnliche wie andere Branchen - auch die Gastronomie rasch erkennt, um was es wirklich geht: Erfolg gibt es nur mit motivierten MitarbeiterInnen“ erklärt Gruber abschließend.