Sozialpartnerschaft
„Glaubt Herr Pühringer wirklich, dass überall in den Betrieben partnerschaftliche Verhältnisse herrschen? Da irrt leider er gewaltig“, kommentiert Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender der vida Oberösterreich, die jüngsten Aussagen des oberösterreichischen Landeshauptmanns. Der ÖVP-Politiker hatte via Medien die überbetriebliche Sozialpartnerschaft infrage gestellt. Dass Ausbeutung und Druck in der heutigen Arbeitswelt, wie von Pühringer behauptet, der Vergangenheit angehören, entspreche leider nicht den Tatsachen. Alleine die Gewerkschaft vida hat im Vorjahr für ihre Mitglieder 75 Millionen Euro vor dem Arbeits- und Sozialgericht erstritten; die Arbeiterkammern haben im Jahr 2014 350 Millionen Euro für ihre Mitglieder zurückgeholt, betont Woisetschläger.
„Dass soziale Errungenschaften wie ein Acht-Stunden-Tag, Arbeitslosenversicherung, Urlaubsanspruch oder Elternkarenz gesetzlich festgeschrieben sind, ist einer starken Gewerkschaftsbewegung zu verdanken“, erinnert der vida-Gewerkschafter. „Diese Leistungen wurden hart erkämpft und konnten nur erreicht werden, weil die ArbeitnehmerInnen überbetrieblich solidarisch organisiert waren.“ In der heutigen globalisierten Wirtschaft, wo vielerorts Lohndrückerei und schlechte Sozialstandards auf der Tagesordnung stehen, braucht es umso mehr eine starke Gewerkschaftsbewegung“, bekräftigt Woisetschläger abschließend.
