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Nach Zugunglück: vida erstattet Anzeige

Schwerwiegende Mängel waren STLB jahrelang bekannt.

Die Gewerkschaft vida hat nach dem tragischen Zugunglück bei Graz, das zwei Todesopfer forderte, zahlreiche Hinweise erhalten, dass den Steiermärkischen Landesbahnen bereits seit Jahren die Sicherheitsmängel auf der Strecke bekannt waren. Dass trotz wiederholter Gefahrenmeldungen durch Eisenbahnbedienstete seitens der STLB nichts unternommen wurde um die Systemfehler abzustellen, ist „eine Ungeheuerlichkeit“, sagt Roman Hebenstreit, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida. Die durch die steirische vida-Landessekretärin und Landtagsabgeordnete Helga Ahrer eingebrachte Anzeige wegen des Verdachts auf fahrlässige Gemeingefährdung sei „nur zu begrüßen“.

„Tagtäglich erreichen uns neue Schreckensmeldungen“, erklärt Hebenstreit. Es verdichten sich die Vorwürfe, dass den Verantwortlichen „massive organisatorische und sicherheitstechnische Mängel“ seit Jahren bekannt sind. Seitens des Unternehmens wurde jedoch nichts unternommen, um diese Missstände zu beheben. Die STLB haben laut Hebenstreit mehrfach gegen das Arbeitnehmerschutzgesetz und das Eisenbahngesetz verstoßen. Die steirische vida-Landessekretärin und Landtagsabgeordnete Helga Ahrer hat daher wegen fahrlässiger Gemeingefährdung in Verbindung mit dem Verbandsverantwortlichkeitsgesetz eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Graz eingebracht. „Bis zur restlosen Klärung des Falles muss die Geschäftsführung jedenfalls suspendiert werden“, fordert Hebenstreit.

Technische Aufrüstung wurde bereits 2005 empfohlen

Nach einer vergleichbaren Zugkollision auf der Pinzgaubahn im Jahr 2005 sind viele Nebenstrecken in Österreich mit modernen Zugsicherungssystemen aufgerüstet worden. Dies wurde im damaligen Untersuchungsbericht der Bundesanstalt für Verkehr, Unfalluntersuchung Fachbereich Schiene, auch als technischer Standard festgelegt (BMVIT-788.055/003-II/003-II/VSB/2005). Obwohl die Zugdichte auf der steirischen Unfallstrecke in den letzten Jahren infolge des S-Bahnverkehrs drastisch angestiegen ist, hat die STLB diese bereits vor zehn Jahren empfohlene Aufrüstung unterlassen.

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