vida

Tourismus

Gewerkschaft lehnt 'neuen‘ Lehrberuf Hotelkaufmann/frau ab.

Ein klares Nein gibt es von der Gewerkschaft vida zu einem Teil des neuen Lehrberufspakets der Regierung. Nach ihrer Klausur haben SPÖ und ÖVP das Paket präsentiert, in den kommenden Tagen soll es in Begutachtung geschickt werden. In dem Paket enthalten sind vier neue Lehrberufe, darunter auch Hotelkaufmann/frau (Rezeptionist/in).

„Neuen Lehrberuf“ der Regierung gibt es bereits

 Dieses Vorhaben stößt der vida sauer auf – und das nicht nur in einer Hinsicht. "Es gibt bereits eine Lehrausbildung zum Hotel- und Gastgewerbeassistenten. Warum die Regierung jetzt eine neue Ausbildung schaffen will, die nahezu deckungsgleich ist, erschließt sich mir nicht", kritisiert Andreas Gollner, vida-Fachsekretär für den Bereich Tourismus. Dieser Lehrberuf im derzeitigen Planungsstand sei eine mehr oder weniger sinnlose Ergänzung der Ausbildung zum Hotel- und Gastgewerbeassistenten. Ist mehr Fachpersonal an den Rezeptionen gefragt, könnten ja Hotel- und GastgewerbeassistentInnen eingesetzt werden. "Keine Branche braucht zwei ähnliche Lehrberufe. Wenn die Regierung Änderungsbedarf ortet, soll sie es sagen, aber nicht alte Modelle als neue, große Würfe verkaufen. Offenbar sollen mit der Schaffung des neuen Lehrberufes nur die Hoteliers besänftigt werden, die sich durch die Steuerreform unter Druck sehen. Wir werden es nicht zulassen, dass die Ausbildung junger Menschen aufs Spiel gesetzt wird, nur um eine bestimmte Gruppe zufrieden zu stellen."

Arbeitgeber dürfen nicht ohne Gewerkschaften Tatsachen schaffen

Besonders scharf kritisiert Gollner auch, dass das der Vorschlag Hotelkaufmann/-frau nicht mit den Gewerkschaften bzw. den entsprechenden Stellen vereinbart wurde. „Das ist ein klares Verlassen der Sozialpartnerschaft und werde sicherlich nicht so ohne weiteres hingenommen“, so der Fachsekretär. Es gibt daher klare Forderungen: Die Arbeitgeberseite muss sich mit den zuständigen Gewerkschaften vida und GPA-djp an einen Tisch setzen. Nur so könne man eine gute und qualitativ hochwertige Ausbildung im Sinne der Jugendlichen erreichen – wie das auch bisher schon der Fall war.