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Personalmangel im Transport:

WKÖ soll nicht warnen, sondern handeln! Konkrete Maßnahmen sind gefragt.
Die Gewerkschaft vida reagiert auf die jüngsten Aussagen des WKÖ-Spartenobmanns Klacska zum Arbeitskräftemangel im Transportwesen und fordert konkrete Maßnahmen statt bloßer Warnungen.
 

Im heutigen Ö1 Morgenjournal warnte der WKÖ-Spartenobmann für Transport und Verkehr, Alexander Klacska, vor einem zunehmenden Arbeitskräftemangel im Transportwesen: „Durch die demographische Entwicklung wissen wir, dass alleine im Straßengütergewerbe in den nächsten 10 bis 15 Jahren rund 20 Prozent unserer Mitarbeiter in Pension gehen werden. Und wir sehen, dass keine Jungen nachkommen“.

Grundsätzlich begrüßt die Gewerkschaft vida, dass die Arbeitgeberseite das Problem erkannt hat. Mit der Verbreitung von Schreckensszenarien alleine wird sich die Situation jedoch nicht bessern.

Markus Petritsch

„Wer, wie Herr Klacska, in der Lage ist, etwas zu verändern, braucht nicht davor zu warnen, sondern soll handeln!“

Markus Petritsch, vida-Fachbereichsvorsitzender

Fadenscheinige Lösungsvorschläge

Der Beruf des Buslenkers bzw. der Buslenkerin wurde bereits auf die Liste der Mangelberufe gesetzt, obwohl das das Problem nicht löst, sondern nur verschiebt. Nun will der Wirtschaftsvertreter auch noch die Lkw-Lenker:innen auf die Liste setzen. Diese hätte jedoch zur Folge, verstärkt billige Arbeitskräfte aus dem EU-Ausland angeworben werden und hierzulande das Lohnniveau sinkt.

Vergangene Woche äußerte WKÖ-Spartenobmann Klacska in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten (SN) auch die Idee, die Altersgrenze für den LKW-Führerschein herabzusetzen. Dies hält vida-Gewerkschafter Petritsch weder für zielführend noch ratsam. „Wir wissen von Expert:innen, dass junge Menschen eher zu riskantem Verhalten neigen. 17-Jährige ans Steuer von Schwerlastern zu setzen, ist fahrlässig und lenkt von der eigentlichen Thematik ab“, so der Gewerkschafter.

Höhere Löhne als Anreiz

Mehr Frauen im Transportbereich ist ein weiterer frommer Wunsch, den Klacska im besagten SN-Interview formuliert. Anwerben möchte er sie mit geregelten Arbeitszeiten und Luftsitzen. Dass diese Minimalanforderungen die Massen anlocken, ist aus gewerkschaftlicher Sicht zu bezweifeln. „Die Arbeitgeber werden nicht um anständige Lohnerhöhungen herumkommen, wenn sie den Personalmangel wirklich lösen wollen“, argumentiert vida-Gewerkschafter Petritsch. Auch der Ausbau von Aufenthaltsräumen an den Raststätten und mehr Pausen während des Arbeitstages sind gewerkschaftliche Vorschläge, die den Beruf der LKW-Lenker:innen attraktiver machen sollen.


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