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Swift-Absage - Sicherheitsfirmen brauchen Kontrollen und Standards

vida fordert Konsequenzen und strengere Vorgaben für Sicherheitsunternehmen.

Der 17-jährige Verdächtige des geplanten Terroranschlags auf das Taylor-Swift-Konzert war bei einer Securityfirma angestellt, die für Sicherheit im Stadion hätte sorgen sollen. Dies verlautbarte heute Omar Haijawi-Pirchner, Chef der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst. Dass aus einem Dienstleister mit Sicherheitsauftrag ein Schlupfloch für Terror wurde, hat für die Gewerkschaft vida mit den zu laschen Vorgaben für Sicherheitsunternehmen zu tun.

Schon lange fordert die Arbeitnehmer:innenvertretung ein strenges Sicherheitsdienstleistergesetz, das die Rechte und Pflichten der Unternehmer:innen, sowie die Ausbildung und die beruflichen Voraussetzungen der Beschäftigten strenger regelt. Jetzt kostet die Untätigkeit von Innenminister Karner und Justizministerin Zadic Millionen und lässt enttäuschte Fans zurück.

Keine einheitliche Ausbildung für Sicherheitskräfte

Gernot Kopp, Vorsitzender des zuständigen vida-Fachbereichs, erläutert die fehlenden gesetzlichen Standards bei Großveranstaltungen genauer: „Im privaten Sicherheitsgewerbe gibt es weder eine einheitliche Berufsausbildung noch eine verbindliche Ausbildungspflicht oder festgelegte Qualitätsstandards. Die Beschäftigten werden häufig im Schnellverfahren rekrutiert, erhalten eine oberflächliche Schulung und werden dann eingesetzt“. Auch regelmäßige Kontrollen unter Beschäftigten seien notwendig, um die Qualität der angebotenen Dienstleistung sicherzustellen. Die aufgedeckten Anschlagspläne verdeutlichen, dass dieses Problem besonders bei großen Menschenansammlungen, wo die Gefahr von Terrorattacken besteht, nicht ignoriert werden darf.

„Ein umfassendes Sicherheitsdienstleistungsgesetz, das sowohl die Beschäftigten als auch die Menschen, die sie schützen sollen, in den Mittelpunkt stellt, ist längst überfällig.“

Gernot Kopp, vida Fachbereichsvorsitzender

Billige Sicherheitslösungen als Gefahr

Die Sicherheit von Menschen darf nicht den Sparmaßnahmen und der Auslagerung an private Firmen geopfert werden, warnt er. „Dass es zu einer Absage beim Taylor-Swift-Konzert in Wien kommen musste, zeigt unter anderem, dass sich Billigpreispolitik im Sicherheitsbereich nicht auszahlt. Anstatt auf qualifiziertes Personal zu setzen, wurde gespart – nun sehen wir die Konsequenzen“, so Kopp.

Schlechte Arbeitsbedingungen führen zu hoher Fluktuation

Der Sparkurs in der Sicherheitsbranche wirkt sich auch auf die Löhne in der Branche aus, die im österreichweit im untersten Bereich angesiedelt sind. Die geringe Bezahlung ist neben den familienunfreundlichen Dienstzeiten, kurzfristigen Dienstpläne und vielen zu leistenden Überstunden ein Faktor für die hohe Fluktuation unter Beschäftigten im Sicherheitsbereich. „Sicherheitsfirmen sind aufgerufen, endlich die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dann gäbe es auch mehr Beschäftigte, die sich für einen Sicherheitsberuf entscheiden, die länger bei einem Arbeitgeber bleiben und verlässlich sind“, argumentiert der vida-Gewerkschafter.


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