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Mehr Lohn und Wertschätzung für die Reiningungsbranche!

Am 8. 11. ist Tag der Reinigungsfrau.

Bereits am 30.10. hat die vida Steiermark im Vorfeld des Tags der Reinigungsfrau am 8.11. auf die oft schwierigen Arbeitsbedingungen bei geringem Lohn in der Branche auf dem Grazer Hauptplatz aufmerksam gemacht. Im Moment liegt der Bruttomonatslohn laut Kollektivvertrag bei 1.832 Euro brutto.

Mehr Sichtbarkeit für Reinigungskräfte

Planbare Freizeit, faire Arbeitszeiten, höhere Entlohnung und mehr Wertschätzung, das sind die Forderungen der vida für die Beschäftigten. Als Zeichen dafür wurden Flugblätter und Süßigkeiten am Grazer Hauptplatz verteilt, auf denen „Stopp! Meine Arbeit hat ihren Wert“ steht. Der steirische ÖGB- und vida-Vorsitzende Horst Schachner sieht die Aktion als Hinweis, damit die Menschen im Reinigungsgewerbe gesehen werden und ihre Arbeit mehr geschätzt wird. Unter anderem soll auf die Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht werden: „Das ist einfach eine wichtige Funktion und eine wichtige Sache, was diese Menschen machen und die leisten gute Arbeit und bemühen sich wirklich tagtäglich.“

Verhandlungen sollen höheren Lohn bringen

Auch Klaudia Pinget, Gewerkschaftssprecherin des Gebäudemanagements in der Steiermark, äußert sich zu der Protestaktion: „Sie machen für einen Mini-Lohn eine tolle Arbeit und das soll auch geschätzt werden – und dass endlich einmal die Löhne angehoben werden.“ Neben höheren Löhnen (2000 Euro Bruttomindestlohn im Monat) werden hier auch Tagesarbeitszeiten gefordert, „statt ewig langer Arbeitstage mit zerrissenen Diensten“: Genaue Lohnforderungen wolle man noch keine aufstellen um den Verhandlungen, die am 9. 11. starten, nicht vorzugreifen.

Häufig ausgebeutet

Lange war sie mit Begeisterung Friseurin. Nach den Kindern erfolgte der Wechsel in den Handel zur Firma Schlecker: „Als der Betrieb Pleite ging, kam ich über eine Freundin in die Reinigungsbranche“, erzählt Klaudia Pinget aus Maria Lankowitz gegenüber der Steirer Kronen Zeitung. Diese Arbeit macht sie nun schon seit 16 Jahren und wäre „grundsätzlich zufrieden“ damit. Denn die Tätigkeit an sich wäre nicht schmutzig, die Umstände, mit denen viele ihrer Kolleginnen und Kollegen zurechtkommen müssen, hingegen schon: „Egal ob man im Büro, Krankenhaus oder einem Industriebetrieb arbeitet – der zeitliche Druck ist enorm“, weiß die 48-Jährige, die sich auch als Gewerkschafterin bei vida für ihre Branche engagiert.

Ausbeutung als Geschäftsmodell

Nicht selten komme es vor, dass Arbeitgeber mit der Stoppuhr neben ihren Angestellten stehen, Verstöße gegen das Arbeitsrecht stünden an der Tagesordnung, Ausbeutung werde zusehends zum Geschäftsmodell, Wertschätzung gibt es kaum: „Das Problem beginnt schon damit, dass zwei Drittel der Beschäftigten Frauen sind, wovon die meisten Migrationshintergrund haben“, erzählt die Weststeirerin. „Oftmals können die Frauen nicht einmal ihren Dienstvertrag lesen, dementsprechend schwierig ist es für die Betroffenen, sich gegen Missstände zu wehren“, ergänzt  der steirische ÖGB- und vida-Vorsitzende Horst Schachner.

Quellen: ORF Online, Kronen Zeitung


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