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TERMIN: Fahrradbot:innen streiken erneut am 15. Mai 2024

Stillstand bei KV-Verhandlungen: Streiks für wertschätzende Lohnerhöhungen zwischen 11 und 14.30 Uhr in Wien, Linz, Innsbruck und Klagenfurt

Die Fahrradbot:innen und Essenszusteller:innen setzen nach der ersten österreichweiten Welle an Warnstreiks und Protesten am 7., 11. und 12. März 2024 ihren Arbeitskampf für faire Lohnerhöhungen am 15. Mai in der Zeit von 11 Uhr bis 14.30 Uhr (Medientermine ab 13 Uhr) statt. In Wien wird bei Lieferando und Foodora gestreikt; in Graz, Innsbruck und Klagenfurt in den Lieferando Hubs. Grund dafür ist der Stillstand bei den KV-Verhandlungen. „Die Arbeitgeber und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) haben sich seit Mitte März keinen Millimeter in den Verhandlungen bewegt. Sie verweigern den rund 2.000 Beschäftigten, für die der KV gilt, nach wie vor eine volle Abgeltung der Inflation“, kritisiert Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida. Der Verdacht liege nahe, dass die WKÖ die Verhandlungen bewusst in die Länge ziehe, sodass die Gewerkschaftsforderung im Vergleich zu den aktuell niedrigeren Preissteigerungen hoch anmute. „Die Verhandlungen laufen aber schon seit Monaten und die zugrunde liegende durchschnittliche Inflation war 2023 eben viel höher als heute“, stellt Petritsch klar.

Das Angebot der Arbeitgeber liegt noch immer bei nur 5,8 Prozent. Das deckt nicht einmal die von der Gewerkschaft geforderte rollierende Inflation in Höhe von 8,7 Prozent ab. „Seit Monaten warten unsere Kolleginnen und Kollegen jetzt auf eine wertschätzende Lohnerhöhung. Wir fordern den Sozialpartner auf, endlich ein faires Angebot auf den Tisch zu legen, wie dies etwa bereits die Beschäftigten in der Hotellerie und Gastronomie erhalten haben. Dort werden ab Mai 2025 auch 2.000 Euro Bruttomindestlohn überschritten. Wir bleiben verhandlungsbereit“, betont Petritsch.

Es sei nicht einzusehen, dass Beschäftigten, die bei jedem Wetter mit durchschnittlich 15.000 geradelten Kilometern im Jahr einmal die halbe Erdkugel umkreisen, nicht einmal ein voller Teuerungsausgleich vergönnt werde, kritisiert Toni Pravdic, KV-Verhandlungsleiter der Gewerkschaft vida. Der Monatslohn in dieser Niedrigentlohner-Branche liege mit 1.730 Euro brutto bei einer 40-Stunden-Woche netto knapp an der aktuellen Armutsgrenze, die in Österreich nicht ganz 1.400 Euro ausmacht, erörtert Pravdic.

Die Fahradbot:innen müssen nach zwei Jahren extremer Teuerung ihre laufenden Rechnungen für Energie, Wohnen und Lebensmittel bezahlen, so Pravdic weiter. „Bei der Forderung nach einer Teuerungsabgeltung für die Fahrradbot:innen reden wir nicht von Luxus oder von Geld auf die Seite legen. Wir reden hier vielmehr davon, dass Arbeit nicht arm machen darf und ein gutes Leben ermöglichen soll. Daher müssen wir jetzt beim Arbeitskampf die Schraube weiter anziehen, wenn nötig auch so lange, bis die Arbeitgeber, den Ernst der Lage der Beschäftigten endlich zur Kenntnis nehmen“, bekräftigt Pravdic.

Bitte merken Sie vor:

Warnstreiks der Fahrradbot:innen:

Zeit: 15. Mai 2024 von 11 bis 14.30 Uhr

Orte: Wien, Graz, Innsbruck und Klagenfurt

Medientermine ab 13 Uhr:

Vor den Lieferando-Standorten in Wien, Graz, Klagenfurt und Innsbruck finden ab 13 Uhr Streikkundgebungen mit Interview-, Film-und Fotomöglichkeiten statt. Die Vertreter:innen der Medien sind dazu herzlich eingeladen:

      + Kolingasse 12/1a, 1090 Wien

      + Neutorgasse 44, 8010 Graz

      + Feldmarschall-Conrad-Platz 1, 9020 Klagenfurt

      + Wilhelm-Greil-Straße 19a, 6020 Innsbruck

Rückfragehinweis:

Hansjörg Miethling
Mobil: +43 664 6145 733
E-Mail: hansjoerg.miethling@vida.at
www.vida.at

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Gesundheit Johann-Böhm-Platz 1
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Der Fachbereich Gesundheit in der Gewerkschaft vida vertritt eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen, die ein gemeinsames Betätigungsfeld vereint – nämlich das Wohlergehen von Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Hier finden sich sämtliche Mitarbeiter:innen von Privatkrankenanstalten und Konfessionellen Einrichtungen Österreichs – von der hochdotierten Primaria bis zur Reinigungskraft. Wir vertreten auch die Beschäftigten der Sozialversicherung. Die Mitarbeiter:nnen der Bäder und Kuranstalten gehören zu dem vida-Fachbereich sowie Arbeiter:innen in Sauna-, Solarien- und Bäderbetrieben, Heilmasseur:innen und die medizinischen MasseurInnen in selbständigen Ambulatorien für physikalische Behandlungen, sofern es sich nicht um Angestellte oder Beschäftigte in Arztpraxen und Spitälern handelt. Dabei engagieren wir uns für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Sie sind unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

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Fachbereichssekretär:innen: Farije Selimi, Markus Netter